Müsste man die Mode der Dänen in einem Wort beschreiben, würde die Antwort «bunt» lauten. Während andere Städte Skandinaviens mit klassischer Zurückhaltung glänzen, überzeugt Kopenhagen schon lange mit einer gewissen Lautstärke. Und das tut sie auch immer noch. In diesem Jahr mischt sich allerdings eine weitere Trendbewegung in das Strassenbild mit ein. Schaut man sich bei den Shows durch die Gäst*innen wird schnell klar: Was um die Jahrtausendwende cool war, ist es über 20 Jahre später plötzlich wieder. «Y2K» lautet das Motto, inklusive Tangas, Bling Bling, gegelten Haaren und Stulpen.
Die Trends der 2000er sind also zurück. Und werden in einem solchen Ausmass gefeiert, dass sie einen als Aussenstehende*r wirklich am Verstand zweifeln lassen. Das gab es doch alles schon einmal. Ja, richtig. Nur war die Generation TikTok zu dieser Zeit noch gar nicht auf der Welt – oder steckte zumindest noch in ihren Kinderschuhen. Sie ziehen zum allerersten Mal ihre Hosen unter die Hüftknochen und gelen sich die Haare stachelförmig an den Hinterkopf. Der Y2K-Überschuss in Kopenhagen stellt nicht nur einen neuen Trend dar, er verkörpert auch eine neue Art von Influencer*innen: Die Crowd ist jünger, webbasierter und sich einiger darin, was man trägt.