Am vergangenen Sonntag betrat Nicole Kidman den roten Teppich der Oscar-Verleihung 2022 in einem massgeschneiderten Kleid von Armani Privé. Und bei der voluminösen Taillenpartie kamen wir nicht umhin zu denken: Er ist zurück. Der Trend Peplum (griechisches Wort für Tunika).
Mit dem Couture-Dress greifen Kidman und Armani Privé einen der grössten Trends aus den 2010er-Jahren auf: Das Schösschen. Und es scheint, dass Kidman nicht die einzige ist, die die Rückkehr des Looks befürwortet: Die globale Mode-Shopping-Plattform Lyst verzeichnete im Jahr 2022 einen Anstieg der Suchanfragen nach Peplum-, aka Schösschen-Modellen. Um 10 Prozent ist das Interesse gestiegen.
Wir erinnern uns an das Peplum-Top von damals:
Der Belgier Raf Simons hatte das Peplum damals in einer seiner letzten Kollektionen für Jil Sander für den Sommer 2011 vorgestellt und schnell viele Nachahmer*innen gefunden. Dieses Schösschen, das nichts anderes ist als ein ausgestellter, am Top oder dem Kleid befestigter, winziger Minirock, der optisch die Taille schmälert und die Hüfte verbreitert.
Wir schütteln die alten Erinnerungen ab – und schauen nach vorne
Während der Y2K-Look (der aus den Nullerjahren) die Modeszene nun schon seit fast zwei Jahren dominiert, haben die Laufstege für die aktuelle Saison bewiesen, dass der Trend-Zyklus bereit ist, noch einen Schritt weiterzugehen. Looks aus den 2010er-Jahren, feiern ein Comeback und schwappen langsam von den Laufstegen auf die Strassen über.
Givenchy gab beim Thema Peplum den Ton an. Das Label zeigte Jacken mit Schösschen und schweren Reissverschlüssen oder korsettartige Minikleider mit Peplum. Dior erinnerte uns an die Ursprünge des Peplums im 20. Jahrhundert. Und für den Herbst 2022 kündigte Proenza Schouler Kleider in dem Stil an.
Obwohl wir dem Schösschen noch mit einer Art Hassliebe gegenüber stehen, beweist sein Platz in der Modegeschichte: Es ist ein Look ist, der nicht verschwinden wird. Noch kein Klassiker – aber raffiniert und zeitlos. Und mit den neuen Interpretationen (asymmetrischen Blazern, Anzügen) bekommt er endlich die Erwachsenen-Ästhetik (raus aus der Coachella-Disney-Star-Ecke) und findet so seinen Weg in unsere Kleiderschränke. Und vielleicht für das gesamte aktuelle Jahrzehnt auch da bleibt.