Jagt euch der Gedanke, mit spitzen Fingern Reste aus dem Abflusssieb zu fischen, auch von einem kleinen Schüttel-Schub in den nächsten? Also schnell den Hahn aufdrehen und Reste und Ekel einfach davonspülen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Richtig? Hmm, leider eher aus den Augen, in die Rohre. Und die Kanalisation. Und ins Wasser. Die Rechnung, dass sich alles, was wir in Spüle und Toilette kippen, wie von Zauberhand in Luft auflöst, geht nämlich leider nicht ganz auf. Vieles schwemmt auf, lagert sich ab, sorgt für Verstopfungen und allenfalls für üble Gerüche. Drum bitte lieber einmal mehr schütteln, für einen Moment ganz tapfer sein und doch ratzfatz (vielleicht mithilfe von Handschuhen oder einem Küchenpapier) ordnungsgemäss das Sieb reinigen. Besonders die folgenden Dinge haben im Abfluss rein gar nichts zu suchen:
Fett
Egal ob Bratfett oder Speiseöl, nichts dergleichen sollte in Waschbecken oder WC entsorgt werden. Das Fett verschmutzt erstens das Abwasser und setzt sich zweitens nach dem Abkühlen in den Leitungen ab, wodurch diese verkleben und verstopfen.
Speisereste wie Reis, Pasta, Kartoffel- oder Eierschalen
Teigwaren, Reis und Kartoffeln enthalten Stärke, quellen bei Feuchtigkeit auf, werden klebrig und verstopfen so die Rohre. Eierschalen schwämmen zwar nicht auf, können aber zu hartnäckigen Verkrustungen führen, die – ihr ahnt es bereits – ebenfalls zu Verstopfungen führen.
Mehl
Alle, die schon mal Teig geknetet haben, wissen wie fies feuchtes Mehl an den Händen kleben kann. Verlagert diese Schweinerei gedanklich mal in eure Abwasserleitungen. Ihr wisst, worauf wir hinauswollen?
Kaffee
Unser aller Lieblings-Heissgetränk ist fetthaltig und verbindet sich darum auch besonders gern mit anderen Fettstoffen, die schon durch die Abflüsse geistern. Dass Kaffeepulver Rohre «frei-schmirgeln» oder dort unangenehme Gerüche neutralisieren kann, ist ein Mythos. Im besten Fall passiert gar nichts, im Normalfall macht der Kaffeesatz die Situation nur noch schlimmer.
Zigaretten
… landen hier und da mal in der WC-Schüssel. Fragt uns nicht warum. Fakt ist jedenfalls, dass sie dort nichts zu suchen haben. All die chemischen Substanzen (rund 4.800) und Giftstoffe (etwa 250), die sie enthalten, können nicht mal vom Klärwerk gefiltert werden. Viel davon landet in unserem Grundwasser oder anderen Gewässern.
Medikamente
Andere Quelle, gleiches Problem. Auch (abgelaufene) Arzneimittel gehören nicht in den Abfluss, da ihre Inhaltsstoffe so in Grund- und Trinkwasser gelangen.