Würde jeder Mensch auf der Welt so leben, wie wir Schweizer es tun, bräuchten wir jedes Jahr knapp drei Planeten, um unseren Bedarf an nachhaltig wachsenden Ressourcen zu decken. Bleiben wir bei der Realität, sind es immer noch die Mittel von 1.7 Erden, die die Weltbevölkerung im Jahr verbraucht. Der Earth Overshoot Day – zu deutsch: der Erdüberlastungstag – findet 2021 damit so früh statt wie noch nie. Am 11. Mai sind die nachwachsenden Ressourcen aufgebraucht. Aber wir konsumieren trotz erhöhtem Bewusstsein quasi genauso weiter wie bisher.
Wir brauchen mehr, als da ist
Bereits seit 1970 lebt die Menschheit regelmässig auf Pump. Und während der Schrei nach Nachhaltigkeit und Konsumbewusstsein immer lauter wird, rückt der Erdüberlastungstag langsam aber sicher immer weiter nach vorne. Zum Vergleich:
2000: 23. September
2005: 25. August
2010: 07. August
2015: 05. August
2019: 29. Juli
2021: 11. Mai
Die grössten Gründe dafür sind der Verbrauch von Holz, Fischbeständen und Ackerland, der CO2-Ausstoss und der Flächenverbrauch. Unsere Erde kommt mit dem Nachproduzieren und Ausgleichen der Missstände nicht mehr hinterher. Wir selbst spüren das nur bedingt. Ausbaden müssen den Überkonsum die Generationen nach uns – unsere Kinder und Enkel.
Was können wir tun?
Dass dramatischer Handlungsbedarf besteht, steht damit ausser Frage. Gefragt ist die Politik, der Ausbau erneuerbarer Energien durch den Staat – aber auch jeder und jede einzelne von uns. Was wir tun können, um Ressourcen zu sparen?
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Die Heizung abdrehen
Mit jedem Grad weniger sparen wir Energie. Wer auch im Winter etwas an der Temperatur schraubt (dicke Socken helfen!) kann jede Menge einsparen. Schon ein Grad Unterschied sorgt für eine Energieersparnis von vier Prozent. -
Das Auto stehen lassen
Wer mit dem ÖV statt dem Auto, zu Fuss, oder mit dem Velo unterwegs ist, tut der Umwelt etwas Gutes und entlastet den Verkehr. Jeder Kilometer ohne Auto reduziert den CO2-Ausstoss -
Richtig planen
Ein grosser Negativ-Faktor für unsere Umwelt: Food Waste. Wer plant, was er in der Woche isst, und nur so viel kauft, wie er wirklich konsumieren kann, hilft der CO2-Bilanz. Und: Wer Limos und Süssgetränke durch Hahnewasser ersetzt, tut ebenfalls etwas Gutes. Gerade in der Schweiz eine unkomplizierte Möglichkeit, die zusätzlich noch uns persönlich gut tut.
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Fast Fashion meiden
Die Modeindustrie ist ein grosser Negativfaktor, wenn es darum geht, unseren Planeten richtig zu behandeln. Wer gegen Fast Fashion ankämpfen will, kauft Secondhand, spendet, anstatt wegzuschmeissen, oder tauscht Kleider mit Freunden, statt neu zu bestellen.
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Nachhaltig reisen
Ferien ganz aus dem Programm zu streichen, ist eine einschneidende Entscheidung im Leben, klar. Wer aber statt einer Flugreise eine mit dem Zug (oder sogar dem Velo) antritt, erlebt meist nicht weniger, sondern mehr. Auch Ferien gehen nachhaltig – einfach mal ausprobieren!
Noch mehr Tipps für euren Alltag sowie coole Initiativen und engagierte Unternehmen und Start-ups findet ihr auf movethedate.ch, die es sich zum Ziel gemacht haben, den bedeutsamen Tag schon so bald wie möglich auf Ende des Jahres zu verdrängen.
Wie wirkt ihr dem Earth Overshoot Day entgegen? Schreibt uns eure Tipps in die Kommentare.