«Call Me by Your Name»
Der Sizilianer Luca Guadagnino ist ein Meister darin, all die widersprüchlichen Gefühle, die mit der Liebe verbunden sind (Euphorie, Angst, Hoffnung, Allmacht, Rausch und Frust) in eine Geschichte zu packen. Das hat er schon mit «Io sono Amore» und «A Bigger Splash» bewiesen und erreicht nun mit «Call Me by Your Name» neue Höhen. Er erzählt die Story von Elio (Timothée Chalamet), einem Teenager, der die erste grosse Liebe erlebt. Im heissen Sommer 1983 lernt er den amerikanischen Assistenten (Armie Hammer) seines Vaters (Michael Stuhlbarg) kennen, zwischen den ungleichen Kerlen funkt es erst zaghaft, dann heftig. Der Film ist für vier Oscars nominiert. Wer Lust auf Sommerfeeling, bella Italia und Amore hat, bekommt in diesem wunderschönen Film die volle Ladung.
«Red Sparrow»
Um Liebe gehts auch in diesem knochenharten Agenten-Thriller, Romantik aber hat hier keinen Platz. Jennifer Lawrence spielt die Primaballerina Dominika am Bolschoi-Ballett. Dominika, deren Karriere durch einen Unfall? ein Attentat? abrupt beendet wird. Um sich und ihre kranke Mutter weiterhin durchzubringen, lässt sich Dominika von ihrem bösen Onkel Wanja (Matthias Schoenaerts) für den russischen Geheimdienst KGB anwerben. In einem düsteren Internat unter der Leitung einer linientreuen Funktionären (Charlotte Rampling) wird sie zur Venusfalle ausgebildet, der perfekten Verführerin, die den Feinden, hier dem CIA-Agenten Nate (Joel Edgerton) in schwachen Momenten Geheimnisse entlocken soll. Miss Lawrence gibt in dieser Rolle mal wieder alles und kann ihr enormes Talent voll entfalten – und ihre Schönheit ins Spiel bringen, sogar hüllenlos.
Was die eigenwillige Schauspielerin, die sich schon lange vor Times Up für die Gleichberechtigung in Hollywood und darüber hinaus einsetzte, im grossen Interview zu sagen hat, gibt es in der kommenden Ausgabe von Style zu lesen, dessen Cover sie ziert. Ab dem 15. März am Kiosk.