No show – no Logo. So mögen wir unsere Sweatshirts am liebsten. Uni, angenehm unauffällig. Wenn wieder man ein Hersteller oder eine Herstellerin auf die Idee kommt, man könne dieses zurückhaltende Kleidungsstück wild bedrucken und benähen – als würde man jemand introvertiertes zum Labern zwingen. Trotzdem, das Sweatshirt hat einiges zu erzählen.
Schon über 100 Jahre alt
Es wurde in den 20er-Jahren in Alabama erfunden. Benjamin Russel, Besitzer einer Fabrik für Damenunterwäsche, wurde von seinem Sohn auf ein Problem aufmerksam gemacht. Benjamin Russell Junior war Fussballspieler und frustriert – wegen der unbequemen Trikots aus Wolle, die er und seine Mannschaft zum Sport trugen. Sie waren kratzig und nicht ohne Grösseneinbussen zu waschen. Der Papa machte sich also auf, eine bequemere Alternative zu entwickeln. Aus dem gleichen Material wie damals die Damenunterwäsche.
Einige Ausführungen haben ein besonderes Merkmal am Halsausschnitt. Eine V-förmige Naht, die genau in der Mitte des Kragens sitzt. Warum ist das so? Das Detail hat mehrere Namen: V-Einsatz, V-Naht, Dorito – und es diente zwei Hauptzwecken.
1. Zum Form-Erhalt:
Die verstärkte Naht und der gerippte Einsatz sorgen dafür, dass sich das Oberteil leichter an- und ausziehen lässt, ohne dass der Kragen mit der Zeit seine Form verliert. Denn die Elastizität des Rippenbands dehnt sich nach Bedarf, ohne an Elastizität zu verlieren.
2. Zur Schweiss-Absorption:
Das aufgenähte Dreieck sollte dem eigentlich mal als Sport-Trikot gedachten Pullover helfen, Schweiss zu absorbieren, der sich um den Hals herum ansammelte.