Jeden Morgen heisses Wasser mit Zitronen einverleiben. Das wird empfohlen – weil gesund. Wegen des vielen Vitamin D. Das fehlt uns vor allem in der düsteren Zeit, die sich Herbst und Winter schimpft. Gut. Also, machen wir das. Schnetzeln nach dem Aufstehen direkt eine dieser Zitrusfrüchte und denken, wir tun uns damit etwas Gutes. Grosses Aber!
Legt jetzt langsam die Zitrone zur Seite und …
… stellt euch folgende Fragen: Wie lange schneide ich schon auf diesem Schneidebrett? Wie gründlich wasche ich es jeweils danach? Und: Besteht mein Brett aus dem richtigen Material?
Generell gilt: Verschiedene Lebensmittel brauchen unterschiedliche Bretter. Also etwa eines für Fleisch, ein zweites für Früchte oder Gemüse und ein drittes für Brot. Auf diese Weise verhindert man, dass sich eventuelle Keime (etwa vom Fleisch) auf andere Lebensmittel übertragen.
Thema: gründlich reinigen
Keinesfalls sollte ein Brett, das zuvor zum Schneiden von rohem Fleisch genutzt wurde, danach ohne gründliche Reinigung für rohes Gemüse oder Früchte benutzt werden. Um Keime zuverlässig abzutöten, sollte man Schneidebretter natürlich möglichst heiss reinigen. In der Maschine, bei mindestens 70 Grad. Wichtig: Bretter immer gut trocknen lassen, denn die meisten Keime sind nicht trocknungsresistent.
Plastik versus Holz
Der Vorteil von Brettern aus Plastik: Man kann sie bei den empfohlenen 70 Grad waschen (Holzbretter überstehen eine solche Behandlung nicht lange). Der Nachteil: Beim Schneiden können Rillen und Schnittspuren entstehen – dort nisten sich Bakterien besonders gerne ein. Kunststoffbretter muss man also wirklich regelmässig auswechseln.
Holz ist dabei nicht nur umweltfreundlicher als Kunststoff, es kann auch hygienischer sein. Bestimmte Holzarten haben antimikrobielle Eigenschaften. Die können Bakterien abtöten. Zudem quillt Holz bei Benutzung leicht auf, womit leichte Einschnitte besser ausgeglichen werden können.
Es ist noch zu retten
Kleinere Unebenheiten im Material lassen sich dann auch mit der richtigen Pflege ausgleichen. Dazu sollten die Bretter etwa zweimal im Jahr mit Leinöl oder Walnussöl eingerieben werden. Das Holz saugt das Öl auf, die Holzfasern quellen auf und die Schnittkanten verschliessen sich. Nicht geeignet für die Pflege von Holzbrettern sind Rapsöl und Sonnenblumenkernöl. Ihr hoher Harzanteil verhindert, dass das Öl ins Holz einzieht.
Bei einigen Schneidebrettern hat das verwendete Holz übrigens bereits antibakterielle Eigenschaften. Vor allem Eichenholz, Olivenholz und Akazienholz enthalten Gerbstoffe (Tannine), die Bakterien abtöten können. Ausserdem sind diese Holzsorten besonders hart, sodass die Bretter lange halten.