Wenn Andri Ragettli seine Wettkämpfe hat und mit Mehrfach-Salti über die Piste fliegt, schaut seine Mutter Bea nie zu. «Sie stellt dann das Handy auf Flugmodus und geht spazieren oder Skifahren», sagt der 22-jährige Flimser. «Aber sie weiss auch, dass ich überlegt bin und wie viel ich dafür trainiere.»
Der Gesamt-Weltcupsieger kennt die Angst selber aber auch. Früher, wenn er vom 10-Meter-Turm im Schwimmbad sprang, heute vielleicht, bevor er sich für eines seiner spektakulären Videos von einer 24-Meter-Klippe stürzt. Doch wie bei seinen Sprüngen auf den Ski nähert er sich dort Schritt für Schritt an das Extrem an. «Man steigert sich jeweils bis zum Sprung. Dann brauchts gar nicht mehr so viel Mut», sagt er im SI.Talk. «Persönlich bin ich gar nicht eine so mutige Person.»
Lieber Verzicht auf Sex statt Internet
Seine Familie ist Ragettli immens wichtig. Zu seinen Geschwistern und seiner Mutter hat er einen sehr engen Kontakt. Das liegt auch daran, dass sein Vater bei einem Unfall starb, als Andri erst einjährig war. «Das hat uns als Familie sicher zusammengeschweisst», sagt er und erzählt im Gespräch, was ihm sein Vater mitgegeben hat, obwohl er kaum Erinnerungen an ihn hat. Und wie würde ihn seine Mutter beschreiben? «Als witzig, zielorientiert und Rappenspalter. Ich gebe wirklich nicht so gerne Geld aus.»
Wie viele Versuche er für seine legendären Parcours-Videos jeweils benötigt und weshalb er im Zweifelsfall lieber auf Sex anstatt aufs Internet verzichten würde, hören Sie im Gespräch mit Sina Albisetti.