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Voting-Regeln und mehr

Eurovision Song Contest 2024: Alle Fakten zum Musikevent in Malmö

Der Eurovision Song Contest findet 2024 in Malmö statt. Im Finale des Musikwettbewerbs treten 26 Acts für ihre Länder an. Was hat der diesjährige Grand Prix zu bieten?

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Der Eurovision Song Contest findet 2024 in Malmö statt.
Der Eurovision Song Contest findet 2024 in Malmö statt. rarrarorro/Shutterstock.com

Es ist wieder so weit: Der Eurovision Song Contest geht 2024 vom 7. bis zum 11. Mai über die Bühne. Dieses Jahr steht der Musikwettbewerb erneut unter dem Motto «United By Music», zu Deutsch: «Vereint durch Musik». Dieses wurde bereits 2023 für den ESC in Liverpool verwendet und soll nun dauerhaft Bestand haben. Eigentlich hatte die ukrainische Band Kalush Orchestra mit «Stefania» 2022 den ESC in Turin gewonnen. Doch aufgrund des russischen Angriffskrieges wurde der Austragungsort nach Liverpool verlegt. Dort holte Sängerin Loreen (40) mit ihrem Song «Tattoo» den Sieg für Schweden. Ein Überblick über den ESC 2024 in Malmö.

Die Halbfinals und das Finale?

Das erste Halbfinale fand am 7. Mai um 21 Uhr statt, das zweite am 9. Mai zur selben Uhrzeit. Das grosse Finale des 68. ESC steigt am Samstag, den 11. Mai, um 21 Uhr. Alle drei Shows finden in Malmö, genauer gesagt in der Malmö Arena, statt. Die drittgrösste Stadt Schwedens hat bereits zwei Mal den Wettbewerb ausgetragen, 1992 und 2013.

Zum allerersten Mal präsentierten die ESC–Künstler aus den sogenannten Big–Five–Ländern sowie Gastgeber Schweden ihre Beiträge nicht erst während des Finales, sondern auch schon im Halbfinal jeweils live. Das betraf auch den deutschen Beitrag mit Sänger Isaak (29), der sich und seinen Song «Always On The Run» im ersten Halbfinale am 7. Mai zeigte.

«Wir glauben, dass diese Änderung den Big Five und dem Gastgeberland im grossen Finale mehr Chancen einräumt, da sie nun die Möglichkeit haben, im Halbfinale ‹in echt› auf der Bühne zu stehen», sagte ESC–Managerin Ebba Adielsson zu der Neuerung. Die Big Five sind die grössten Geldgeber des ESC. Sie zahlen den grössten Anteil am Etat der Europäischen Rundfunkunion (EBU). Es handelt sich um Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich. Sie sind – wie der Gastgeber – automatisch für das Finale gesetzt.

Die Moderation in Liverpool hatten unter anderem Graham Norton (61) und Hannah Waddingham (49) übernommen. Dieses Mal gehen Komikerin und Schauspielerin Petra Mede (54) und die schwedisch–amerikanische Schauspielerin Malin Åkerman (45) auf Sendung.

Wer steht am Ende im Finale?

Wer neben den Big Five und Schweden im Finale auf der Bühne seinen Song präsentieren darf, wurde in den beiden Halbfinals entschieden. Wer in welchem Halbfinale antritt, wurde ausgelost. Im ersten traten 15 Länder an, zehn konnten es ins Finale schaffen: Serbien, Portugal, Slowenien, der Ukraine, Litauen, Finnland, Zypern, Kroatien, Irland und Luxemburg. Baby Lasagna (28), der mit «Rim Tim Tagi Dim» Kroatien repräsentiert, wurde damit seiner Favoritenrolle für das Finale gerecht.

Im zweiten Halbfinale kämpften 16 Länder um zehn Startplätze und den Einzug ins Finale: Malta, Albanien, Griechenland, Schweiz, Tschechien, Österreich, Dänemark, Armenien, Lettland, San Marino, Georgien, Belgien, Estland, Israel, Norwegen und die Niederlande. Folgende Acts konnten das Publikum am Donnerstag (9. Mai) überzeugen: Joost Klein mit Song «Europapa» für die Niederlande, Nemo mit «The Code» für die Schweiz, Dons und «Hollow» für Lettland, Kaleen und «We Will Rave» für Österreich, Gåte und «Ulveham» für Norwegen, Marina Satti und «Zari» für Griechenland, 5Miinust & Puuluup und «(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi» für Estland, Nutsa Buzaladze und «Fire Fighter» für Georgien sowie Ladaniva und «Jako» für Armenien.

Was bedeutet das Motto «United By Music»?

Das Motto des diesjährigen ESC lautet «United By Music». Wie es auf der offiziellen Webseite der Veranstaltung 2023 hiess, sollte der Slogan «Vereint durch Musik» die «einzigartige Partnerschaft zwischen dem Vereinigten Königreich, der Ukraine und der Gastgeberstadt Liverpool» verdeutlichten. Martin Österdahl, Executive Supervisor des ESC, erklärte zum nun dauerhaften Bestehen des Mottos: «Indem wir einen dauerhaften Slogan etablieren, werden wir unserer Botschaft, dass Musik uns alle vereint, Konsistenz verleihen. Es ist der perfekte Slogan, um unsere Werte der Inklusivität, Gleichheit, Universalität und der Feier der Vielfalt durch Musik zu unterstreichen.»

Wer vertritt Deutschland 2024 beim ESC?

Die Dark–Rock–Band Lord Of The Lost vertrat Deutschland in Liverpool. Die Gruppe aus Hamburg um Sänger und Gitarrist Chris Harms konnte mit ihrem Song «Blood & Glitter» international nicht überzeugen und landete auf dem letzten Platz.

Wird es für ihn besser laufen? Im deutschen Vorentscheid «Eurovision Song Contest – Das deutsche Finale 2024» holte sich Mitte Februar Isaak Guderian (29) den Sieg. Mit «Always On The Run» setzte er sich unter anderem gegen den von Wettprognosen favorisierten Ryk (34) mit «Oh Boy» oder die bekannten Namen Marie Reim (24, «Naiv») und Max Mutzke (42, «Forever Strong») durch.

Welche Länder dürfen nicht teilnehmen?

Während einige Länder aus Kostengründen nicht am ESC teilnehmen, wurde anderen Nationen die Teilnahme untersagt. Belarus wurde bereits 2021 von der Europäischen Rundfunkunion vom Wettbewerb suspendiert. Deshalb sind sie auch 2024 nicht mit von der Partie. «Die EBU hat die Unterdrückung der Medienfreiheit in Belarus genau beobachtet und hat wiederholt an das EBU–Mitglied BTRC appelliert, unsere Kernwerte der Meinungsfreiheit, Unabhängigkeit und des Verantwortungsbewusstseins aufrechtzuerhalten», hiess es damals in einer Mitteilung.

Russland wurde 2022 ebenfalls nach dem Einmarsch in die Ukraine vom ESC ausgeschlossen.

Wie funktioniert die diesjährige Abstimmung?

2023 haben die Verantwortlichen neue Voting–Regeln ins Leben gerufen. So können auch die Zuschauerinnen und Zuschauer der Länder abstimmen, die nicht an dem Wettbewerb teilnehmen («Rest of the World»). Das ist über ein kostenpflichtiges Online–Voting möglich. Die Ergebnisse zählen so viel wie die Votings der teilnehmenden Länder und werden in der Live–Show bekannt gegeben. Eine weitere Neuerung seit 2023: Es gibt keine Jury in den Halbfinals. Nur über ein Telefon–Voting wird entschieden, wer am Ende im Finale auf der Bühne steht.

Ansonsten bleibt alles wie gehabt im grossen Finale. Dort zählt das Jury–Votum weiterhin zu 50 Prozent, die andere Hälfte ergibt sich aus einem Telefon–Voting. Fans können per SMS, Telefon oder über die offizielle App ihre Stimme abgeben. Man kann allerdings nicht für sein eigenes Land abstimmen. Jedes Land hat zusätzlich eine eigene nationale Expertenjury. Aus den Ergebnissen des Jury– und des Telefon–Votings werden jeweils Punkte berechnet: Der bestplatzierte Song erhält zwölf Punkte, danach folgen zehn Punkte sowie acht bis einen Punkt.

Die Jury–Ergebnisse werden danach jeweils von nationalen Sprechern verkündet. Währenddessen werden die Telefon–Voting–Ergebnisse gesammelt und schliesslich von unten nach oben addiert. Das Land, das am Ende ganz oben auf der Punktetafel steht, hat den Eurovision Song Contest gewonnen.

In Malmö können Zuschauer und Zuschauerinnen, wie es bereits 2010 und 2011 der Fall war, im Finale am 11. Mai schon ab dem ersten Beitrag abstimmen. «Bisher konnte man im Finale erst abstimmen, wenn alle 26 Beiträge fertig gesungen waren», erläuterte Adielsson dazu. «Stattdessen wollen wir den Zuschauern die Möglichkeit geben, von Anfang an mitzumachen – wenn man etwas sieht, das einem gefällt, sollte man sofort abstimmen können.» Das «Rest of the World»–Voting wird zudem 24 Stunden vor Beginn der Show geöffnet.

Wo ist der ESC in Deutschland zu sehen?

Am Samstag überträgt das Erste um 21 Uhr den Eurovision Song Contest aus Malmö. Die Liveschalte aus Schweden wird von zwei Sendungen umrahmt: «ESC – der Countdown» und «ESC – die Aftershow». Moderatorin Barbara Schöneberger (50) begrüsst dort unter anderem ESC–Teilnehmer Michael Schulte (34). Aus Malmö meldet sich dann Thorsten Schorn (48), der den nach 25 zurückgetretenen Peter Urban (76) ersetzt. Ina Müller (58) wird die Jurypunkte aus Deutschland verkünden.

Von SpotOn am 10. Mai 2024 - 16:19 Uhr