In zwei Wochen feiert Kurt Felix seinen 70. Geburtstag. Dass das Leben ein Geschenk ist, weiss er aus eigener Erfahrung. Am 6. April 2010 diagnostizierten seine Ärzte zum zweiten Mal Thymomkrebs - bereits 2003 kämpfte er gegen dieselbe Krankheit. «Ja nu, ich weiss ja jetzt, wie es läuft», dachte zum Zeitpunkt der Diagnose. Er habe ja damit gerechnet, dass es ihn irgendwann wieder trifft. Zwar gibt es dagegen keine Medikamente, weil der Krebs sehr selten vorkommt, dafür bildet er keine Metastasen. «Er ist kontrollierbar», erklärt Felix in einem Interview mit der «Schweizer Illustrierten».
Nach der erfolgreichen Operation im Kantonsspital St.Gallen wurde er einmal täglich bestrahlt. Seine Frau Paola, 60, zog ins Krankenzimmer ein. Mit ihr zusammen lernte er auch drei Monate danach wieder laufen. Kurt Felix ist sich bewusst, dass der Tumor jederzeit wieder zurückkehren kann. «Wenn der nächste ernsthafte Thymom da ist, lasse ich mich wieder bestrahlen», sagt er. Der TV-Moderator hat gelernt, seine Krankheit zu akzeptieren. Sein Arzt riet ihm: «Erstens müssen Sie die Krankheit annehmen. Zweitens müssen Sie da durch. Und drittens wird am Ende alles wieder gut.»
Über den Tod denkt der bald 70-Jährige selten nach, denn: «Ich will noch lange leben.» Sein Testament hat er aber gemacht. «Es ist wichtig, dass der Nachlass sauber geregelt ist», sagt der TV-Mann. Ihm ist auch bewusst, dass es für den, der überlebt, schlimmer ist. Sprich für seine Frau Paola und Sohn Daniel, 44, aus erster Ehe mit Sonja. Mit Paola hingegen hat er keine Kinder. Der Grund: «Wir standen so sehr im Beruf. Wenn Paola schwanger geworden wäre, hätten wir Kinder gehabt. Es hat nicht sein sollen.»
Über das Geheimnis ihrer Ehe, die schon seit dreissig Jahren hält, sagt Felix: «Ehe ist für mich wie ein Konto.» Es sei ein Geben und ein Nehmen. «Meine Frau korrigiert meine Kolumnen, ich lade dafür ihre Mutter zum Mittagessen ein.» Jeder Partner kenne die Stärken und Schwächen des anderen. Für die Finanzen zum Beispiel sei Paola zuständig. «Ich weiss nicht einmal, wie viel Geld wir insgesamt haben.» Er bekomme von ihr ein Sackgeld.
Wie wird Felix seinen 70. feiern? Seine ganze Familie wird an dem Tag zum Fondue-Essen kommen. «Alle tunken ihre Gabeln in die gleiche Appenzeller-Käse-Suppe», das gibt ein Gefühl von Zusammengehörigkeit.
Lesen Sie das ganze Interview mit Kurt Felix in der aktuellen Ausgabe der «Schweizer Illustrierten» Nr. 10 vom 7. März 2011 - und auf dem iPad.