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Steve Lee

Organisator: «Es war Schicksal»

Seit 20 Jahren führt er Töff-Touren in den USA durch. Bis vergangenen Dienstag verlief alles reibungslos. Doch der tragische Tod des Gotthard-Sängers Steve Lee verändert alles. Wie der Organisator Remo Buob die letzten Minuten vor dem Unfall erlebte.

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Das Töff-Fahren war Steve Lees grosse Leidenschaft - neben der Musik.
RDB/Blick/Toini Lindroos

«Wir hätten alle 22 tot sein können», erzählt Remo Buob im «Blick». Er organisierte die Töff-Tour, die für Steve Lee, † 47, tödlich endete. Dass es ausgerechnet ihn traf, war Schicksal - so versucht Buob den tragischen Tod des Sängers zu erklären.

Buob ist sich sicher, dass Steve auf der Stelle tot war. «Er hat sich nicht mehr bewegt.» Auch geblutet habe er nicht, erinnert Buob sich. Warum der LKW-Fahrer auf der schnurgeraden Strasse auf den Pannenstreifen geriet, wisse er nicht. «Über den genauen Unfallhergang kann ich mich nicht äussern. Erst müssen die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen sein.» Doch der Lenker habe sich nach dem Aufprall vorbildlich verhalten. Nachdem er gebremst hatte, «rannte er sofort zurück zur Unglücksstelle», so Buob.

Seit über zehn Jahren kannten sich Buob und Lee. «Wir lernten uns an einem Gotthard-Konzert kennen. Seine Freundin Brigitte kenne ich noch länger.» Durch die gemeinsame Leidenschaft, das Biken, habe sich eine tiefe Freundschaft entwickelt. Um diese zu leben, brachen sie am Samstag vor dem Unfall in den USA auf. «Ich habe Steve noch nie so zufrieden gesehen», weiss Buob. «Er hat den ganzen Tag gesungen. Brigitte sass hinter ihm. Die Arme eng um ihn geschlungen.» Mit dem Bassisten Marc Lynn, 45, habe Steve neue Song-Pläne geschmiedet.

Ob Buob je wieder Touren durch Amerika organisiert, wisse er nicht. Es sei noch nicht der Zeitpunkt, sich darüber Gedanken machen zu können. «Ich muss die Tragödie erst verarbeiten.» Gotthard-Fans haben am kommenden Sonntag die Möglichkeit, ihrem Idol das letzte Geleit zu geben. Auf dem Gotthard-Pass beim Hospiz findet ab 10 Uhr eine Gedenkfeier statt, gefolgt von einem Gottesdienst um 13 Uhr.

 

Von Yasmin Merkel am 12. Oktober 2010 - 10:59 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 19:59 Uhr