Es ist eine bewegende Vergangenheit, mit der Balian Buschbaum die Öffentlichkeit in den Bann zieht. Der 32-jährige Transgender wurde mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren, machte als Stabhochspringerin Karriere, bevor er sich dazu entschied, seinen Körper seiner Seele anzupassen. Heute ist Buschbaum Leichtathletik-Trainer, Fitness-Coach - und bald auch Tänzer: Als Kandidat in der RTL-Show «Let's Dance» sucht er die Öffentlichkeit. Bereits 2009 erschien sein Buch «Blaue Augen bleiben blau», in dem er seinen Weg von Yvonne zu Balian beschrieb. Mit dem TV-Auftritt will er seinen eigenen Horizont erweitern, aber auch den der Zuschauer, wie er im Interview mit RTL erzählt. «Wir werden sehen, inwieweit die Menschen bereit sind, sich zu öffnen und auch verstehen zu wollen, dass es Menschen gibt, die einfach mal ein bisschen anders sind.»
Spricht Buschbaum von seiner Vergangenheit, ist ihm eins wichtig: Dass man ihn nicht als Mann im Frauenkörper bezeichnet. Er sei schon immer ein Kerl gewesen, aber habe «bei der Penis- und Hodenausgabe im Mutterbauch nicht laut genug geschrien». Der Wunsch nach einem Penis hat sich schlussendlich 2008 erfüllt, aus Hautlappen seines linken Unterarms wurde das Geschlechtsteil geformt. Dies, nachdem er 2007 mit der Hormon-Therapie begonnen hatte. Den neuen Vornamen schaute er sich im Kino ab - beim Film «Königreich der Himmel», in dem Balian von Ibelin «alles verliert und sich dann auf eine Reise begibt, auf der er sich selbst und seine Aufgaben kennenlernt».
Buschbaum spricht offen über seine Geschichte und hofft, dass die «Let's Dance»-Zuschauer diese verstehen werden - «aber da habe ich lange und breit Aufklärungsunterricht gemacht und werde das auch weiterhin machen». Ab dem 5. April kann er dies im grossen Stil tun, bei «Let's Dance» auf RTL wird Balian zusammen mit seiner Tanzpartnerin Sarah Latton ein Millionenpublikum erreichen.