Nora Ephron sei am Dienstag in New York im Alter von 71 Jahren gestorben, teilte ihr Sohn Jacob Bernstein der «The New York Times» mit. Sie habe an Leukämie und einer Lungenentzündung gelitten.
Ephron galt als Spezialistin für romantische Komödien. Sie wurde durch Filme wie «Harry und Sally» und «Schlaflos in Seattle» bekannt. Zuletzt arbeitete sie an dem Film «Lost in Austen» über eine junge Frau in New York, die für die britische Schriftstellerin Jane Austen schwärmt.
ALS JOURNALISTIN BEGONNEN
Vor ihrem Durchbruch in Hollywood war Ephron in New York als Journalistin tätig. Die gebürtige New Yorkerin arbeitete für «Newsweek», die «New York Post» und den «Esquire».
In den 70er-Jahren heiratete sie den Watergate-Reporter Carl Bernstein. 1983 schrieb Ephron über ihre gescheiterte Beziehung das bitter-witzige Buch «Heartburn»(«Sodbrennen»), das von Regisseur Mike Nichols mit Meryl Streep und Jack Nicholson verfilmt wurde.
Mit «Silkwood» (1983) lieferte Ephron ihr erstes Skript in Hollywood ab. In dem Tatsachendrama spielt Meryl Streep eine junge Arbeiterin in einer Plutoniumaufbereitungsanlage.
ERFOLG MIT LIEBESKOMÖDIEN
Mit «Harry und Sally» schwenkte Ephron auf Liebeskomödien um. Rob Reiner inszenierte den Streifen mit Meg Ryan und Billy Crystal als alte College-Freunde, die sich nach vielen Jahren ineinander verlieben.
In «Schlaflos in Seattle» (1993) und «E-mail für Dich» (1999) verdrehte Ryan dann mit einer grossen Portion Niedlichkeit Tom Hanks den Kopf, beide Male unter der Regie von Ephron. 2009 brachte sie als Regisseurin und Autorin "«Julie & Julia» auf die Leinwand. Darin verkörperte Meryl Streep die amerikanische Starköchin Julia Child.
Die Schriftstellerin und Regisseurin legte in ihren Filmen vor allem Wert auf die Gefühle und zwischenmenschlichen Beziehungen ihrer Hauptcharaktere. Sie drehte mit grossen Stars, darunter John Travolta («Michael») und Nicole Kidman («Verliebt in eine Hexe»). Für die Drehbücher von «Silkwood», «Harry und Sally» und «Schlaflos in Seattle» war Ephron für den Oscar nominiert worden.