Wie aus dem Nichts kreist plötzlich ein Helikopter über dem Olympiastadion. Darin sollen Queen Elizabeth, 86, und James Bond höchstpersönlich sitzen. Das jedenfalls will ein Film während der Eröffnungsfeierlichkeiten der Olympischen Spiele am Freitag in London weissmachen. Zuvor sieht man in dem kurzen Streifen, wie Daniel Craig, 44, Her Majesty aus dem Buckingham Palace abholt, ungerührt darüber, dass die Queen ihre geliebten Welsh Corgies zurücklassen muss. 007 drängt die Queen zur Eile und hebt mit ihr anschliessend ab in die Lüfte. Besorgt blick Bond hinab in die Arena und als er sich zu Ihrer Königlichen Hoheit umdreht, springt diese ohne zu zögern aus dem Hubschrauber. Bond hechtet in Geheimagentenmanier hinterher.
Zeitgleich zum Film stürzen in diesem Moment tatsächlich zwei Fallschirme hinunter zu den Festlichkeiten. An einem hängt ein als Queen verkleideter Schauspieler. Kurze Zeit später taucht dann die echte Königin auf der Ehrentribüne auf und sorgt mit ihrem irren Auftritt für frenetischen Jubel unter den 80'000 Zuschauern.
Dass für die Queen das Sportereignis von grosser Bedeutung ist, muss nach dem wohl frechsten Start der Olympia-Geschichte eigentlich nicht betont werden. «Dies werden die dritten Olympischen Spiele in London sein: Mein Urgrossvater hat die Spiele 1908 in White City eröffnet; mein Vater hat die Spiele 1948 im Wembley Stadion eröffnet, und heute Abend werde ich die Freude haben, die Londoner Spiele 2012 in Stratford in Ostlondon zu eröffnen.»
Noch wenige Stunden vor ihrem filmreifen Auftritt begrüsste die Queen die wichtigsten Staatsoberhäupter bei einem Empfang im Buckingham Palace. Auch Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf war neben der amerikanischen First Lady Michelle Obama zugegen und durfte der Queen die Hand schütteln. Ebenfalls begrüsst wurden die hochkarätigen Gäste auch von Prinz William, seiner Frau Kate und seinem jüngeren Bruder Prinz Harry. Die drei sind Botschafter für das britische Olympia-Team.