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«Tatort»

Krimi-Wissen für Spürnasen

Seit über 40 Jahren gehen «Tatort»-Kommissare auf Verbrecherjagd - und mit ihnen Millionen Fans. Am Pfingstmontag wird die Schweizer Ausgabe «Skalpell» ausgestrahlt. SI online liefert spannende Infos zur erfolgreichsten Krimiserie im deutschsprachigen Raum. Wussten Sie zum Beispiel, dass der Regisseur der ersten Folge heute in Hollywood erfolgreich ist? Oder dass Udo Lindenberg einst für die Titelmelodie getrommelt hat?

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  • Die erste Folge «Taxi nach Leipzig» wurde am Sonntag, 29. November 1970, ausgestrahlt. Das Drehbuch dazu wurde in schwedischen Schulbüchern abgedruckt. Als Lesestoff im Deutschunterricht.
     
  • Regie in der ersten Folge führte Wolfgang Petersen, der sich mittlerweile in Hollywood einen Namen gemacht hat, mit Filmen wie «Das Boot», «Air Force One» und «Troja».
     
  • Der Vorspann ist seit der ersten Ausstrahlung noch der gleiche. Til Schweiger machte sich diesbezüglich bereits nach seiner Ernennung zum neuen Hamburger Kommissar äusserst unbeliebt: Als erste Amtshandlung wollte er den Kult-Abspann abschaffen.
     
  • Augen und Beine im Intro gehören Horst Lettenmeyer. Der Schauspieler bekam für seine Laufszene läppische 400 DM. Später verklagte er die ARD angesichts der häufigen Wiederholungen. Leider erfolglos.
     
  • Klaus Doldinger komponierte sowohl die Titelmelodie zu «Tatort» als auch die der Anwaltsserie «Liebling Kreuzberg».
     
  • Udo Lindenberg trommelte für die «Tatort»-Melodie. In der ersten Fassung sass er am Schlagzeug.
     
  • Götz George alias Horst Schimanski war der Erste, der im deutschsprachigen TV «Scheisse» sagen durfte. Sein erster Satz 1981 war: «Hotte, du Idiot, hör auf mit der Scheisse.» Kein anderer Kommissar verwendete das Wort so oft wie er. George liess sich die Drehbücher jeweils drei Wochen vor Drehbeginn zuschicken und schrieb alles in «Schimanski»-Sprache um.
     
  • Der SPD-Nachwuchs aus Duisburg wollte 1992 eine Universität, die den Namen «Horst-Schimanski-Universität» trägt.
     
  • Skandal-«Tatort»: Lehrer liebt Schülerin. Doch die Nacktszene in der Folge «Das Reifezeugnis» von 1977 machte Nastassja Kinski im Alter von 16 Jahren als Schülerin Sina berühmt.
     
  • Der Münchner «Tatort»-Star Miroslav Nemec stöhnte sich die Karriereleiter hoch. Für 600 Franken am Tag war er zu Beginn seiner Karriere Synchronsprecher in Pornos.
     
  • Ulrike Folkerts Katze Mikesch ermittelt seit 20 Jahren. Bislang gibt es drei verschiedene Katzendarsteller.
     
  • Kommissar Kain kam 45 Folgen lang ohne Vornamen aus. Zusammen mit seinem Kollegen Bruno Ehrlicher begab sich von 1992 bis 2007 in Dresden und Leipzig auf Verbrecherjagd.
     
  • Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt wurden vom Bund Deutscher Kriminalbeamter mit der Ehrenkriminalmarke für «besonderes Engagement bei der professionellen Kriminalitätsbekämpfung» im Kölner «Tatort» ausgezeichnet.
     
  • Nicole Heesters war 1978 die erste weibliche Ermittlerin in der Krimireihe. Sie brachte es als Marianne Buchmüller aber nur auf drei Fälle.
     
  • Die erfolgreichste «Tatort»-Musik stammt aus den 80er-Jahren. Damals wurden eigens für die Krimireihe spezielle Titelsongs komponiert, die zum Megahit avancierten. Bestes Beispiel: das von Dieter Bohlen komponierte und von Chris Norman gesungene «Midnight Lady», welches sich insgesamt 900'000 Mal verkaufte und sechs Wochen lang die deutschen Charts anführte. Ebenfalls ein Kassenschlager wurde Klaus Lages «Faust auf Faust», welches für den Schimanski-Kinofilm «Zahn um Zahn» geschrieben wurde. Auch dieses Lied führte die Single-Charts in Deutschland an. Dies ganze 22 Wochen lang.
     
  • Die prominentesten Nebendarsteller waren Fussballtrainer Berti Vogts («Es riecht nach Gas!») im Tatort «Habgier» von 1999, Dieter Bohlen mit seinem Satz «Schwein Du! Wir wollten heiraten» im Jahr 1988 in «Moltke», Rudolph Moshammer 1995, Roger Moore 2002, Jeanette Biedermann 2007 und Jörg Pilawa 2008.
     
  • Kathrin Ackermann, die im Hannover «Tatort» die Mutter von Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) spielt, ist auch im wahren Leben ihre Mutter.
     
  • Rainer Werner Fassbinder wollte in den 70er-Jahren einen «Tatort» drehen. Erfinder Gunther Witte wollte den deutschen Regisseur und Filmemacher aber nicht beschäftigen. Mit der Begründung: Man nehme keine externen Autoren.
     
  • Laut Einschaltquotenanalyse haben die «Tatort»-Krimis aus Münster und Köln die meisten Zuschauer.
     
  • Eines ist in allen Folgen gleich: Die Morde müssen in den ersten zehn Sendeminuten geschehen und die Täter müssen am Ende überführt sein.
     
  • Die Kommissare sind meist allein lebend, geschieden oder verwitwet. Grund dafür ist, dass die Ermittler Abbild unserer gesellschaftlichen Verhältnisse sein sollen.
     
  • Im Schweizer «Tatort» spielen Stefan Gubser (Reto Flückiger) und Andrea Zogg (Ernst Schmidinger) alte Freunde. Das sind sie auch im richtigen Leben. Als Teenager spielten sie zusammen in der Theatergruppe der Evangelischen Mittelschule in Schiers, wo sie zusammen das Internat besucht haben. An den Wochenenden sind sie gemeinsam ausgebüxt, um sich an den umliegenden Dorffesten zu amüsieren.
     
  • Die Jacke, die der neue Schweizer Kommissar Roland Koch trägt, wurde für seine Rolle als Ermittler am Bodensee («Nachtkrapp», Ausstrahlung am 7. Oktober 2012) extra über den Asphalt geschleift. Dieser «used look» soll seinen mysteriösen Hintergrund als Ex-Geheimdienstler unterstreichen.

«Skalpell»: Pfingstmontag, 20.05 Uhr auf SF1.

Von Nadine Bauer am 27. Mai 2012 - 14:22 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 23:42 Uhr