«Ich habe heute kein Bild für dich», «Hier endet für dich der Traum von ‹Deutschland sucht den Superstar›», «Leider gibt es heute keine Rose für dich»: Castingshows enden für die allermeisten Kandidaten frühzeitig und mit solchen Sätzen. Das Konzept «Castingshow» hingegen scheint unsterblich. Dabei wäre es an der Zeit, sich endlich etwas Neues einfallen zu lassen, denn wir befinden uns in einem ewigen Wiederholungszyklus.
Zwölf Jahre nach der Erstausstrahlung, und nach zwei Jahren Pause kehrt die Mutter aller Castingshows - «Popstars» - zurück auf den Bildschirm. Obschon niemand darum gebeten hat. Gemäss einer Umfrage von «TV Digital» haben zumindest die Deutschen die Nase voll von dem Forma:
- 77 Prozent der Leser möchten beispielsweise keine zweite Staffel von «Das perfekte Model» sehen.
- 68 Prozent wünschen sich das Aus für «Popstars» und fast genau so viele für «Germany's Next Topmodel».
- 57 Prozent möchten sich «Deutschland sucht den Superstar» nicht mehr ansehen.
- 51 Prozent haben von «X-Factor» genug.
Nach sieben Jahren «Germany's Next Topmodel» haben die Zuschauer also auch von Heidi Klum und den exzentrischen Juroren genug. Die diesjährige Staffel zählte fast eine Million Zuschauer weniger als jene im Frühjahr 2009. Lediglich die Final-Show mit einem Auftritt von Justin Bieber war ein Erfolg. Der Medienwissenschaftler Bernhard Porkse kommentiert die Resultate besagter Umfrage: «Das Format demontiert sich selbst, weil das Publikum systematisch unterschätzt wurde. Jeder kennt mittlerweile die Dramaturgie und weiss, wie solche Sendungen aufgebaut sind.»
Trotzdem zieht jetzt die Schweiz nach. Ab Januar 2013 soll «The Voice of Switzerland» im Schweizer Fernsehen laufen. Mit der Castingshow soll wieder junges Publikum vor den Bildschirm gelockt und an den Hype von «Die grössten Schweizer Talente» angeknüpft werden.
Was hält das Schweizer TV-Publikum von Castingshows? Machen Sie mit bei unserer Umfrage, und schreiben Sie einen Kommentar.
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