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Vor zwei Jahren hat der Ex-Nati-Kicker Tranquillo Barnetta seine Fussballschuhe an den Nagel gehängt. Seither ist er Hausmann. Nun gibt der 36-Jährige in einer Videoserie der Allianz Einblick in seinen neuen Alltag. Allianz Suisse
Von der Nati an den Herd

Tranquillo Barnetta ist «total happy» als Hausmann

Es sei anstrengender als Fussball, aber mache ihn total glücklich: So herzig schwärmt Ex-Nati-Kicker Tranquillo Barnetta über sein neues Leben als Hausmann.

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2019 hat er nach 17 Jahren als Profifussballer seine Karriere an den Nagel gehängt. Dann ist es ruhig geworden um Tranquillo Barnetta, 36. Der ehemalige Nati-Kicker hat sich komplett ins Privatleben zurückgezogen. Nun gibt er in einer Videoserie über Menschen, die ihren eigenen Weg gehen, Einblick in seinen neuen Alltag. «Ich bin Tranquillo Barnetta. Früher war ich Profifussballer, seit zwei Jahren bin ich Hausmann», sagt er und lächelt entspannt in die Kamera. 

Entspannt? Tatsächlich wirkt Tranquillo Barnetta ganz gelassen, während er seine einjährige Tochter im Kinderwagen spazieren fährt und sein dreijähriger Sohn irgendwo rumrennt. Spricht er über sein Leben als Hausmann, kommt der St. Galler sogar ins Schwärmen. «Es ist ein toller Job, er gibt mir enorm viel und ich gehe total darin auf.»

Hausmann ist anstrengender als Fussballprofi

Dennoch muss Barnetta zugeben: Der Job als Hausmann zehrt auch ordentlich Energie. Wenn er ihn mit seiner vorherigen Beruf als Profifussballer vergleicht, findet er die neue Aufgabe deutlich anstrengender. «Als Fussballer war ich körperlich natürlich mehr gefordert, der Druck war ein ganz anderer. Als Hausmann aber hast du quasi nie Feierabend, von morgens um sechs bis abends um sieben bist du gefordert. Es ist sicher anstrengender. Ich merke, dass es schon guttut, wenn man zwischendurch die Verantwortung für die Kinder mal für eine halbe Stunde abgeben kann», sagt er im Blick. 

Auch gegenüber der Aargauer Zeitung brach er schon Lanzen für die unbezahlte Arbeit, die in den meisten Schweizer Haushalten immer noch Frauensache ist: «Hausmann zu sein, ist sehr streng. Das Putzen, Saugen, den Kindern Essen zu geben, die Wäsche. Man weiss am Abend, was man am Tag gemacht hat.» Er habe noch nie im Leben so viel gearbeitet, wie jetzt. «Aber ich möchte das alles nicht missen, es ist eine so schöne Zeit.»

«Sicher ist es auch ein Luxus, dass wir den finanziellen Druck nicht haben und ich Hausmann sein darf»

Tranquillo Barnetta
Und wer verdient das Geld bei Barnettas?

Windeln wechseln, Brei kochen, Bobos heilen, Spielplatzbesuche: All diese Aufgaben übernimmt bei Familie Barnetta der Papa. Denn Mama ist gerade dabei, Ärztin zu werden. Mitten im Studium. Wie also finanziert sich die Familie? Dass er sich sein Wunsch-Familienmodell leisten könne, verdanke er Erspartem aus seiner Fussballer-Karriere, verrät Barnetta. «Sicher ist es auch ein Luxus, dass wir den finanziellen Druck nicht haben und ich Hausmann sein darf. Aber es gibt Viele, die diesen finanziellen Druck auch nicht haben und es trotzdem nicht tun.»

Wann er denn wieder arbeiten werde, sei eine Frage, die er häufig zu hören kriege, sagt Barnetta. Auch von Frauen und Müttern. Dabei müssten die doch am besten wissen, dass Hausmann ein Fulltimejob sei, meint er. Seine Antwort ist klar und lässt dennoch alles offen: «Ich finde es erfüllend, Hausmann zu sein. Und ich werde auch noch so lange Hausmann sein, wie es mir Spass macht.»

So brechen Barnettas aus dem Familienalltag aus

Dennoch, das wissen alle Eltern, kann einem zu Hause schon mal die Decke auf den Kopf fallen. Um aus dem Familienalltag auszubrechen, gehen Barnettas offenbar gerne campen. In einen Lieferwagen haben sie Küche und Betten eingebaut. Nun tingeln sie damit durch die Schweiz und umliegendes Ausland. «Er ist gross genug, sodass ich darin stehen kann – das ist wichtig wegen meiner Knie.»

Die werden ja aktuell durch die Hausarbeit genug belastet. Manchmal werde er gefragt, ob er das wirklich selber mache. «Leute, die solche Fragen stellen, haben nicht begriffen, was es heisst, Hausmann zu sein. Das sind die täglichen Aufgaben. Auch mal auf den Knien den Brei wegputzen, weil es beim Essen eine Riesensauerei gibt. Das gehört halt alles dazu.»

Darum spricht Barnetta über sein Privatleben

Dass Tranquillo Barnetta sich neuerdings wieder in den Medien zeigt und über sein Privatleben spricht, hat einen bestimmten Grund: «Ich bin Hausmann und ich bin glücklich dabei. Ich lasse mich in überhaupt kein Schema drängen und habe überhaupt kein Problem damit. Mein Ziel ist, dass das normal wird.»

Von KMY am 4. August 2021 - 17:28 Uhr