Er ist einer dieser Schauspieler gewesen, dessen Namen vielleicht nicht jeder kannte – sein Gesicht aber sehr wohl. Bill Cobbs, der selbst in kleinen Rollen die Show zu stehlen vermochte und etwa im 90er–Hit «Bodyguard» Whitney Houstons (1963–2012) Manager verkörperte, ist im Alter von 90 Jahren verstorben. Das berichtet unter anderem die US–amerikanische Branchenseite «The Hollywood Reporter» und beruft sich auf einen Mann namens Chuck I. Jones – den Publizisten des Stars. Demnach verstarb Cobbs in seinem Zuhause in der kalifornischen Stadt Riverside am vergangenen Dienstag (25. Juni). Als Todesursache gab Jones natürliche Umstände an.
Cobbs fand erst relativ spät seine Bestimmung als Schauspieler. Zwar trat er bereits als Teenager in diversen Theaterstücken auf, seine erste winzige Filmrolle ergatterte er jedoch erst im Alter von 40 Jahren im 1974 erschienenen Krimi–Thriller «Stoppt die Todesfahrt der U–Bahn 123». An sein Mini–Debüt erinnerte er sich im Jahr 2013 mit den Worten zurück: «Ich kam zurück nach Hause zu meiner Mutter und meinem Vater und all unsere Freunde und Nachbarn waren losgezogen, um den Film zu sehen. Jeder wartete auf meinen Auftritt. Dann gehe ich zu einem Polizisten in der U–Bahn und sage: ‹Hey Mann, was ist los?›» Nach diesen fünf Worten war sein Part auch schon vorbei.
Kein leichter Start
Danach dauerte es weitere neun Jahre, ehe der nächste Hollywood–Part anstand – in Eddie Murphys (63) Komödie «Die Glücksritter» (1983). Ab diesem Zeitpunkt fand Cobbs als Charaktermime seinen Platz in der Traumfabrik, wirkte etwa in Martin Scorseses (81) «Die Farbe des Geldes» an der Seite von Paul Newman (1925–2008) und Tom Cruise (61) mit. Auch in «Auf die harte Tour» (1990), «Demolition Man» (1993) und dem eingangs erwähnten «Bodyguard» mit Kevin Costner (69) war er zu sehen.
Bis zu seinem Karriereende im hohen Alter spielte Cobbs noch in zahlreichen weiteren Kinofilmen und Serien mit. Seine letzten Rollen übernahm er 2014 im Kinofilm «Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal», 2018 hatte er noch einen Auftritt in der Fernsehserie «Superior Donuts».