Sie können nicht mit, aber irgendwie auch nicht ohne einander: So lässt sich wohl am besten die Beziehung von Schauspieler Will Smith (55) und Talkshow–Gastgeberin Jada Pinkett Smith (52) beschreiben. Seit fast 30 Jahren bilden sie eines der Hollywood–Powerpaare, gaben sich auf den roten Teppichen stets als starke Einheit und schwärmten in den höchsten Tönen vom jeweils anderen. Doch immer wieder machten auch Krisengerüchte die Runde, von offener Ehe war die Rede und von Affären. Dass sie aber bereits seit 2016 getrennt sind, wie Jada Pinkett Smith jetzt enthüllte, kam dann doch überraschend. So offen das Paar auch über seine Ehe gesprochen hat, so wenig wollten sie sich beim Scheitern anscheinend in die Karten gucken lassen. Ein Blick auf die ungewöhnliche Ehe, die zwischen temperamentvoll, verständnisvoll und ziemlich kompliziert schwankt...
Berauschender Anfang
Das Paar traf sich zum ersten Mal 1994 am Set von «Der Prinz von Bel–Air», als sie für die Rolle seiner Filmfreundin Lisa Wilkes vorsprach. Obwohl sie die nicht bekam, fingen sie nach der Trennung des Schauspielers von Sheree Zampino (55) schliesslich an, sich zu verabreden. Jada Pinkett Smith erinnert sich, dass er sie fragte: «Mit wem gehst du aus?» Auf ihre Antwort, dass sie Single sei, erklärte Will: «Nun, du gehst jetzt mit mir aus.» Darüber lacht sie heute und sagt: «Kannst du glauben, dass ich darauf reingefallen bin?»
Er wiederum erzählte mal, dass sie schon beim ersten Date erkannt hätten, dass ihre Beziehung schwierig werden könnte: «Als wir zum ersten Mal die Gelegenheit hatten, uns richtig zu unterhalten, wussten wir beide ganz genau, dass es durchaus zu hitzigen Spannungen kommen könnte.» Doch er habe auch schnell erkannt, dass er seine Gedanken und Gefühle mit niemandem so offen teilen konnte wie mit Jada. Die kämpfte allerdings schon damals gegen Depressionen und Selbstmordgedanken. «Als ich Will traf, gab ich meine geistige Gesundheit völlig auf. Ich war so berauscht von ihm und unserer Dynamik. Ich hatte wirklich das Gefühl, geheilt zu sein.» Sie habe sogar aufgehört, Antidepressiva zu nehmen: «Er wurde zur Droge.»
Hochzeit und Kinder
Dann ging alles relativ schnell. 1995 liefen sie bei der Premiere von «Teufel in Blau» zum ersten Mal Händchen haltend über den roten Teppich. Im November 1997 machte er abends im Bett einen schnörkellosen Antrag: «Ich schaute zu ihr hinüber und sagte: »Hey, wir könnten wirklich gut verheiratet sein.« Kurz nach der Verlobung erfuhren sie, dass das erste gemeinsame Kind unterwegs war. Am Silvesterabend 1997 gaben sie sich dann in Baltimore das Jawort. Um ein Durchsickern an die Medien zu verhindern, wurden keine Einladungen verschickt. Stattdessen erhielten die Gäste am Morgen der Zeremonie Umschläge mit Anweisungen für ihre Limousinenfahrer. Alles war streng geheim – schliesslich war Smith damals schon ein gefeierter Star. Nach der Hochzeit wurden die zwei dann zum gern gesehenen Glamour–Paar. Die ersten Ehejahre widmeten sie sich aber vor allem ihren Kindern. Im Juli 1998 kam Sohn Jaden (25) zur Welt, am 31. Oktober 2000 Tochter Willow (22). Zudem hat Will Smith aus seiner ersten Ehe Sohn Trey (30), den Jada Pinkett Smith liebevoll als ihren »Bonussohn" akzeptiert hat.
Höhen und Tiefen
Vor allem Jada Pinkett Smith machte schwierige Zeiten durch. Immer wieder ging es ihr psychisch nicht gut, zudem suchte sie auch beruflich nach dem richtigen Weg. Schauspielerin, Musikerin und schliesslich Gastgeberin ihrer eigenen Talkshow «Red Table Talk»– sie probierte vieles aus. Auch in der Beziehung machten die beiden Stars einiges durch. 2013 sorgte Pinkett Smith mit einem Interview mit der «HuffPost Live» für Wirbel. Ihre Aussage, dass ihr Mann «tun und lassen» könne, was er will, wurde von vielen als ein Hinweis auf eine offene Ehe interpretiert. Daraufhin konkretisierte sie: «Will und ich können beide tun, was immer wir wollen, weil wir einander vertrauen, dies zu tun. Das bedeutet nicht, dass wir eine offene Beziehung haben, sondern dass wir eine erwachsene Beziehung haben.» Er sei ihr bester Freund und in einigen der schwierigsten Phasen ihres Lebens immer an ihrer Seite gewesen.
Doch immer wieder knallte es bei dem Power–Paar: 2011 sollen sich nach ihrem 40. Geburtstag heftig gestritten haben, wie er zehn Jahre später offenbarte. 2015 wurden sogar Scheidungsgerüchte laut, die er auf Facebook zurückwies: «Jada und ich lassen uns ... nicht scheiden! Ich verspreche es, Ihr alle – wenn ich mich jemals dazu entschliessen sollte, mich von meiner Königin scheiden zu lassen – ich schwöre, ich werde es euch selbst sagen!» Ein Jahr später trennten sich die Smiths dann aber offensichtlich wirklich endgültig – wie jetzt erst bekannt wurde. Bislang hatten sie dies nur als eine vorübergehende Trennung deklariert. 2020 gestand Jada Pinkett Smith, dass sie damals eine Affäre mit dem Musiker August Alsina (31) hatte. Will Smith resümierte dazu 2021 in seiner Autobiografie «Will»: «Unsere Ehe hat nicht funktioniert. Wir konnten nicht länger so tun. Wir fühlten uns beide unglücklich und es musste sich eindeutig etwas ändern.» Sie habe nie an eine konventionelle Ehe geglaubt, und es habe «endlose Diskussionen» darüber gegeben, «was Beziehungsperfektion ist». Damals schrieb der Schauspieler auch: «Und die Ehe darf für uns kein Gefängnis sein. Und ich empfehle unseren Weg niemandem. Ich kann diesen Weg niemandem empfehlen.»
Zum 20. Hochzeitstag am 31. Dezember 2017 veröffentlichte er trotz der Probleme eine emotionale Hommage an Jada, einschliesslich eines Erinnerungsfotos von ihrem Hochzeitstag. «Heute vor 20 Jahren hielten wir Händchen und gingen naiv den Gang entlang. Folgendes habe ich seitdem gelernt: Liebe ist wie Gartenarbeit. Ich habe gelernt, mich darauf zu konzentrieren, dir dabei zu helfen, zu dem aufzublühen, was du sein möchtest (zu dem, wozu du geboren wurdest) ... Anstatt zu verlangen, dass du zu dem wirst, was mein fragiles Ego von dir verlangt.» Er habe gelernt, Freude daran zu haben, ihre Träume zu nähren und dass Liebe Zuhören ist. «Liebe ist Geben. Liebe ist Freiheit. Alles Gute zum Jubiläum, meine Königin! Ich bin für immer der Förderung ihrer tiefsten Wahrheit verpflichtet.»
Öffentlicher Eklat
Dabei waren sie zu dem Zeitpunkt schon längst getrennt. Doch in der Öffentlichkeit traten sie weiter als Ehepaar auf. So auch bei der Oscar–Gala vor eineinhalb Jahren. Damals ohrfeigte Will Smith Komiker Chris Rock (58) auf der Bühne, nachdem dieser einen Witz über Jada Pinkett Smiths im Zuge ihres kreisrunden Haarausfalls kahlrasierten Kopf gemacht hatte. Als Will Smith auf seinen Platz zurückgekehrt war, rief er zweimal: «Nimm den Namen meiner Frau nicht in deinen verdammten Mund!» Anlässlich ihres Buches «Worthy», das am 17. Oktober erscheint, offenbarte die 52–Jährige, dass sie damals schon sechs Jahre lang getrennt waren. «Wir hatten ein getrenntes Leben geführt und waren als Familie dort, nicht als Ehemann und Ehefrau.»
Sie habe sich selbst erschreckt, als er «Frau» schrie und ihr sei klar geworden, dass sie das nun zusammen durchstehen müssten, da sie in der Öffentlichkeit als seine Frau angesehen wird. Vielleicht dauerte es deshalb relativ lange, bis sie sich zu dem Ohrfeigen–Vorfall äusserte. Erst im Juni 2022 sagte sie in ihrem «Red Table Talk», dass sie auf eine Versöhnung von Will Smith und Chris Rock hoffe. «Bis dahin machen Will und ich weiter mit dem, was wir in den letzten 28 Jahren getan haben – und das ist, weiter an dieser Sache namens ‹Zusammenleben› zu arbeiten.»
Dabei war das Paar wohl schon «im Jahr 2016 einfach erschöpft von den Versuchen»: Jedoch habe sie sich, so die zweifache Mutter, «geschworen, dass es für uns nie einen Grund geben wird, uns scheiden zu lassen». Wie es nun weitergehe, sei deshalb noch offen: «Wir haben gemeinsam wirklich schwere Arbeit geleistet», sagte sie gegenüber «People». «Wir haben tiefe Liebe zueinander empfunden und werden herausfinden, wie das für uns aussieht.»