ROSEN ZUM REINBEISSEN - REGULA GYSEL, WILCHINGEN SH
Am Tisch von Regula Gysel, 55, kann man sich sehr gut satt essen, wie sie bei ihrem Auftritt in der Sendung «SRF bi de Lüt - Landfrauenküche» beweisen wird. Aber fast nicht sattsehen: Die Wasserkaraffe ist gefüllt mit Minze und Blütenblättern, auf dem Tablett liegt Lavendel. Und zum Essen tischt sie blumige Köstlichkeiten wie mit Frischkäse gefüllte rote Lilien auf. Die Blüten stammen aus dem Kräutergarten auf ihrem Hof in Wilchingen SH. Vor einigen Jahren, als ihre mittlerweile bald erwachsenen Kinder Isabelle, Dario und Aline «aus dem Gröbsten heraus» waren, bepflanzte sie erstmals eine Kräuterspirale. Heute pflegt sie über 60 Sorten Kräuter und essbare Blüten. «Und viele Insekten», sagt sie lachend. Sie beliefert Feinschmeckerrestaurants, stellt Rosenzucker, Kräutersalze und Tees her für den «Schafuuser Mumpfel», den Schaffhauser Geschenkkorb mit Spezialitäten verschiedener Höfe. Und morgens arbeitet sie im Tourismusbüro der Genussregion Wilchingen, Osterfingen, Trasadingen. Regula Gysel weiss nämlich nicht nur Bienen anzulocken.
Ihr Landfrauen-Tipp: In einem lebendigen Garten sollen auch Schädlinge Platz haben - denn diese locken wiederum viele Nützlinge an.
Regula Gysel kocht am 2. Oktober, 20.05 Uhr, SRF1
VERLIEBT INS ENGADIN - IRIS RIATSCH, VNÀ GR
Sie liebt die Berge, serviert Pizokel und spricht fliessend Romanisch. Aber aufgewachsen ist Iris Riatsch, 62, in Zürich. Schon als Kind verbrachte sie die Ferien im Unterengadin. Im Alter von 13 Jahren schrieb sie in einem Aufsatz, ihr Traumberuf sei Bäuerin und dieser Domenic Riatsch aus Vnà, der würde ihr gefallen. Sie machte dann aber die Kunstgewerbeschule. «Und Domenic interessierte sich damals noch nicht für Mädchen aus dem Unterland», erzählt sie lachend. Gefunkt hat es, als sie mit 17, 18 Jahren wieder nach Vnà reiste. «Da musste er sich aber noch zwischen mir und meiner Zwillingsschwester entscheiden.» Ihr Traum hat sich erfüllt, das Paar bekam vier Kinder. Den Biobetrieb führt heute der Sohn. So hat Iris wieder mehr Zeit für ihre Kunst, vor allem Holzschnitte, ihr Blaudistel-Feld, den Garten und die Gäste ihrer Ferienwohnung. Zeit auch, um mit ihren neun Enkelkindern Engadiner Spezialitäten zu kochen.
Ihr Landfrauen-Tipp: Nusstorten ohne Deckel zubereiten und in Schnitten schneiden. Ich nenne sie «Iris' Engadinerli».
Iris Riatsch kocht am 9. Oktober, 20.05 Uhr, SRF1
KOCHEN FÜR VIER GENERATIONEN - SUZANNE RUSTERHOLZ, SCHÖNENBERG ZH
Einen Tag in der Woche hat sie «kochfrei», sagt Suzanne Rusterholz, 58, aus Schönenberg ZH. Dann übernimmt ihre Schwiegermutter Emmi, 84. «Sonst koche ich immer den Zmittag für bis zu sieben Personen.» Im Vier-Generationen-Haus wohnen auch Tochter Stefanie, 32, und ihre beiden Kinder. Zudem isst ein Angestellter von Ehemann Hansheiri, 59, der einen Schweinezuchtbetrieb führt, ebenfalls oft mit. Bis im Februar kann Suzanne Rusterholz mit Gemüse aus dem eigenen Garten kochen, und natürlich tischt sie auch gerne ein saftiges Stück Fleisch aus dem eigenen Betrieb auf. Die ehemalige Postbeamtin weiss zwar am Morgen oft noch nicht, was sie am Mittag auftischen wird. Nach einem Blick in den Kühlschrank lässt sie ihrer Kreativität jeweils freien Lauf. «Das sind die besten Menüs», sagt Rusterholz, die ursprünglich aus Löhningen SH stammt und seit 35 Jahren mit Hansheiri verheiratet ist. Was sie überhaupt nicht mag: Fenchel und Hase.
Ihr Landfrauen-Tipp: Fenster nach dem Mondkalender putzen. So bleiben sie viel länger sauber und klar.
Suzanne Rusterholz kocht am 16. Oktober, 20.05 Uhr, SRF1
Der 2. Teil mit Esther Rindisbacher aus Sumiswald BE, Elsbeth Mathis aus Bottmingen BL & Barbara Bernegger aus Nyon VD folgt am Mittwoch, 30. September, auf SI online.