Zum Zmorge einen Fruchtsalat, zum Zmittag einen Vegi-Kebap, zum Znacht ein Gemüsecurry. Wer sich heute ohne tierische Produkte ernähren will, kann dies ohne grosse Einschränkungen tun. Nebst Vegetariern und Veganern etabliert sich mittlerweile auch der Flexitarier, der nur ab und zu Fleisch isst. Wir wollen alle gesund und fit und glücklich sein und wir alle wissen, dass Fleisch nicht unbedingt zum Lifestyle 2014 gehört. Denkste! Eine österreichische Studie zeigt, dass genau das Gegenteil der Fall ist.
Forscher der Universität Graz haben Vegis und Fleischesser zu ihrem allgemeinen Befinden befragt und folgendes herausgefunden:
- Vegis geben an, wegen körperlicher Beschwerden häufiger zum Arzt zu gehen (dafür lassen sie sich weniger impfen und voruntersuchen) => dies zeige laut den Forschern, dass Vegis insgesamt eine niedrigere Lebensqualität hätten, als jene, die sich von «gesunder Mischkost» ernähren.
- Das Risiko für Allergien, Herzinfarkte und Krebs soll doppelt so hoch sein bei Vegetariern.
- Depressionen und Angstzustände? Soll es bei Vegis viel häufiger geben als bei Fleischessern.
- Immerhin: Die Forscher fanden auch Positives. Die Umfrage hat ergeben, dass Vegetarier aktiver sind als Carnivoren. Und: Sie trinken weniger Alkohol und rauchen weniger.
- Menschen, die auf Fleischkonsum verzichten, haben laut Studie ausserdem einen hohen sozioökonomischen Status.
NO NEED FOR MEAT
Fleisch ist gut, Fleisch ist schlecht, Fleisch ist fein, Fleisch schmeckt nicht. Die Meinungen zum Thema gehen auseinander. Einer, der beide Seiten kennt, ist Andreas Bär Läsker, 50, Musik-Manager (Die Fantastischen Vier). Er ernährt sich seit 3 Jahren «zu 98% pflanzlich». In den letzten Jahren hat er sein Gewicht von 160 auf 105 Kilo reduziert (bei einer Grösse von 193cm). Er arbeitet derzeit an einem «autobiografischen Kochbuchroman», in dem er von seiner Entwicklung erzählt, Tipps gibt, Ernährungslügen aufdeckt und dutzende Rezepte ohne tierische Produkte liefert. Der Deutsche findet: «Fleisch essen ist unmodern.» Und er teilt seine Meinung regelmässig unverblümt auf Facebook mit.
Für SI online lästert Läsker exklusiv zu folgenden Themen:
DIE STUDIE
«Die Österreicher sind ja nicht gerade bekannt dafür, wenig Fleisch zu essen. Aber zu den Ergebnissen kann ich ganz klar sagen: Die Lebensqualität des Vegetariers ist in keinster Weise beeinträchtigt! Vielleicht gehen wir regelmässiger zum Arzt, weil wir uns für unsere Gesundheit interessieren und stolz darauf sind, die Ergebnisse zu sehen. Psychische Probleme sind hingegen auf einen Mangel an Vitamin B12 zurückzuführen. Das sollte man zu sich nehmen, und zwar auch als Fleischesser. Denn gensoja-vollgemüllte Rinder bringen auch keinen Mehrwert mehr.»
DIE FLEISCHESSER
«Ich persönlich hatte dieselbe Angst, wie alle anderen auch und stellte mir die Frage: Was soll ich denn dann essen? Aber dann habe ich so viele Gemüse, Gewürze, Getreide entdeckt, ein viel bunteres Gemenge von Nahrungsmitteln. Jetzt trage ich die Schuld nicht mehr mit, die auf mir lastet, wenn ich zuschaue, wie jeden Tag Tiere unter unsäglichen Bedingungen gezüchtet und getötet werden. Denn: Kein Tier wird zu Tode gestreichelt, nein, sie werden abgeschlachtet und daran möchte ich nicht teilhaben. Unser Ökosystem kann unseren Lebensstil nicht mehr tragen. Fleisch zu essen ist meiner Meinung nach eine Sünde gegenüber der Erde. Es ist unmodern und nicht zeitgemäss. Mein Ziel ist, dass sich der Vegetarismus in die Mitte der Gesellschaft bewegt.»
DIE VEGETARIER
«Man kann vernünftig sein und trotzdem viel Spass haben im Leben. Wir Vegis sind keine jesuslatschentragenden Hippies, die den ganzen Tag Blumen pflücken! Wir machen uns einfach mehr Gedanken um unsere Umwelt. Ich selbst bin ja im Musikbusiness, gehe auch gerne mal Feiern oder fahre Auto, aber deshalb muss ich ja nicht alles andere ignorieren.»