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Jung, reich und und weltberühmt

Justin Bieber: Das Pop-Wunderkind wird 30

Lange Zeit wurde befürchtet, dass es mit dem ehemaligen Kinderstar Justin Bieber kein gutes Ende nehmen könnte. An seinem heutigen 30. Geburtstag sieht es so aus, als müsse sich seine Mutti keine Sorgen mehr machen.

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Wurde schon mit 13 Jahren zum schnuckeligen Superstar: Justin Bieber
Wurde schon mit 13 Jahren zum schnuckeligen Superstar: Justin Bieber imago/TT

Dass allzu früher Ruhm junge Menschen gründlich aus der Bahn werfen kann, lässt sich eindrücklich an den Lebensgeschichten von Wunderkindern wie Robbie Williams (50), Britney Spears (42) oder Macaulay Culkin (43) nachvollziehen. Auch bei dem mit 13 Jahren über Nacht zum Weltstar gewordenen Justin Bieber (30) schien über lange Jahre hinweg unklar, ob er noch die Kurve kriegen oder seine Karriere im Drogennebel an die Wand fahren würde. Dass er heute weitgehend aus der Gefahrenzone ist, verdankt der Pop–Sänger erklärtermassen der Liebe und dem lieben Gott.

Von allen Kinderstar–Karrieren sticht Justin Biebers besonders heraus. Im Gegensatz zu seinen Schicksalsgenossen wurde er nicht von Anfang an von einem grossen Label oder Filmstudio ins Rampenlicht herausgeschubst, sondern startete seine Karriere selbstständig vom heimischen Wohnzimmersofa aus. Noch bevor der kanadische Sängerknabe aus der Provinz Ontario überhaupt einen Fuss in ein Plattenstudio gesetzt hatte, war er bereits ein grosser Internet–Star.

Der singende Wunderknabe aus dem Internet

Der Grund dafür waren amateurhafte Videos, die seine Mutter Patricia Mallette (48) ab 2007 von ihrem unverkennbar musikalisch begabten Sohn auf dem damals noch neuartigen Videoportal YouTube hochlud. In den verwackelten Clips schmetterte der Junge mit glockenheller Stimme auf dem Sofa oder lokalen Talentwettbewerben Coverversionen seiner Lieblingskünstler heraus – und war dabei derartig knuffig anzuschauen, dass sich innerhalb kürzester Zeit eine beachtliche Anhängerschaft zumeist weiblicher Fans bildete.

Als die Aufrufzahlen dieser Heimvideos sechsstellige Höhen erreichten, wurde im Jahr 2008 auch der US–Musikmanager Scooter Braun (42) auf den Wunderknaben aus der kanadischen Provinz Ontario aufmerksam. Begeistert von der Stimme und dem Charisma des damals 14–Jährigen, nahm dieser spontan Kontakt zu Justins überraschter Mutter auf und lud ihren Sohn zu Probeaufnahmen nach Atlanta ein. Von da an ging es mit der Karriere des talentierten Teenagers kometenhaft nach oben.

Blitzkarriere mit Ushers Unterstützung

Brauns Produzentenkollege Usher (45) nahm Bieber unter seine einflussreichen Fittiche und vermittelte ihm einen Plattenvertrag beim Label Islands Records. Kurz nach der Veröffentlichung einer EP mit dem Titel «My World» im November 2009 war der Junge mit dem komischen Namen bereits zu einem derartigen Phänomen herangewachsen, dass er Barack und Michelle Obama im Weissen Haus Weihnachtslieder vorsingen durfte. Mit seinem Debutalbum «My World 2.0» stürmte er im März 2010 auf Anhieb Platz eins der amerikanischen Billboard–Charts und brachte endgültig einen globalen Bieber–Hype ins Rollen, der sich nicht zuletzt in der Frisurenmode dieser Zeit eindrucksvoll niederschlug. 2011 kam sein Konzertfilm «Never Say Never» in die Kinos, der erst im vergangenen Jahr von «Taylor Swift: The Eras» als erfolgreichster Konzertfilm aller Zeiten abgelöst werden sollte.

In diese Zeit fällt die erste Phase von Biebers legendärer On–Off–Beziehung mit der Sängerin und Schauspielerin Selena Gomez (31), die sich bis 2018 ausdehnen sollte. Vor allem zu Anfang galt das niedliche Paar als Inbegriff des amerikanischen Teenage Dream und erregte höchste mediale Aufmerksamkeit. Nach dem ersten vorläufigen Beziehungs–Aus am Ende des Jahres 2012 liess der mittlerweile 18–Jährige kaum eine Gelegenheit aus, sich von seiner Rolle als skandalfreier Vorzeige–Popstar zu verabschieden.

Bad Boy Bieber

Im Januar 2013 tauchten im Internet erstmals Bilder auf, die ihn offensichtlich beim Konsum von Marihuana zeigten. Während seiner ausgedehnten «Believe»–Tour, die sich über das gesamte Jahr erstreckte, zerlegte er Hotelzimmer und wurde mehrfach bei Bordellbesuchen gesichtet. Auch im nachfolgenden Jahr liess Bieber es ordentlich krachen, wurde mehrfach wegen gefährlichen Fahrens und Körperverletzung verhaftet und wegen Vandalismus schuldig gesprochen, nachdem er das Haus seines Nachbarn in Kalifornien mit Eiern beworfen hatte. Bei einer Razzia in seiner Villa wurden Drogen beschlagnahmt und einige seiner anwesenden Kumpels inhaftiert.

In einem emotionalen Instagram–Post blickte der ehemalige Kinderstar 2019 mit Entsetzen auf diese Phase seines Lebens zurück. Dort resümierte er: «Mit 20 habe ich jede schlechte Entscheidung getroffen, die man sich vorstellen kann, und ich wurde von einem der meistgeliebten und meistbewunderten Menschen zur meistgeschmähten, meistverurteilten und meistgehassten Person auf der Welt. Ich habe mit 19 begonnen, ganz schön harte Drogen zu nehmen und habe alle meine Beziehungen missbraucht. Ich wurde missgünstig und respektlos gegenüber Frauen und wütend. Ich ging auf Distanz zu allen, die mich liebten, und ich versteckte mich hinter der Hülle jener Person, zu der ich geworden war.»

Neustart nach Hochzeit mit Hailey

Eine andere Richtung sollte sein Leben erst nehmen, nachdem er – nach einem letzten Beziehungscrash mit Selena Gomez – im Oktober 2018 das Model Hailey Baldwin (27) heiratete und seine Partyaktivitäten drastisch herunterfuhr. Auch musikalisch liess Bieber es erst einmal etwas ruhiger angehen – zwischen 2015 und 2020 veröffentlichte er kein einziges reguläres Studioalbum. Um sein Taschengeld aufzubessern, verkaufte er im Januar 2023 für 200 Millionen Dollar die Musikrechte seines gesamten Song–Katalogs an einen Investmentfonds.

«Jesus fand mich im Dreck und zog mich raus»

Neben seiner erstaunlich soliden Ehe mit der Tochter des Schauspielers Stephen Baldwin (57) hat dem Sänger erklärtermassen auch sein neuentdeckter Glaube den Weg zum rechten Pfad geebnet. In einem Interview bekannte er vor wenigen Jahren: «Ich habe nur überlebt, weil Gott gnädig ist. Jesus fand mich im Dreck und zog mich raus.» Auch auf seinem Instagram–Kanal thematisiert er regelmässig die Kraft, die er aus seinem Glauben schöpft, postet Gebete oder berichtet von Auftritten in Kirchen. Eins der auffälligsten seiner mittlerweile rund 60 Tattoos stellt der Schriftzug «SON OF GOD» dar, der gut lesbar in riesigen Lettern auf seiner durchtrainierten Vorderseite prangt.

Wie es scheint, muss sich die Mutter der vernünftig gewordenen Mega–Stars an seinem 30. Geburtstag keine ernsthaften Sorgen mehr um ihn machen. Der Junge ist aus dem Gröbsten raus.

Von SpotOn am 1. März 2024 - 13:47 Uhr