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Finale am 11. Mai

Von der Strassenmusik auf die ESC-Bühne: Das ist Sänger Isaak

Am 11. Mai steigt das grosse ESC–Finale. Für Deutschland tritt Sänger Isaak an. Wie schaffte er es zum Musikwettbewerb nach Malmö?

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Isaak wird Deutschland beim ESC vertreten.
Isaak wird Deutschland beim ESC vertreten. Valentin Ammon

Isaak Guderian (29) ist Deutschlands Vertreter beim Eurovision Song Contest 2024. Nach dem letzten Platz von Lord of the Lost im vergangenen Jahr soll der Sänger es dieses Jahr in Malmö besser machen. Mitte Februar wurde seine Teilnahme beim deutschen Vorentscheid in Stein gemeisselt. Ein Überblick über seine Karriere, Privatleben und seine Ambitionen beim ESC.

Musikalischer Weg

Isaak Guderian wurde am 31. Januar 1995 in Minden, Nordrhein–Westfalen, geboren. Heute wohnt er mit seiner Familie nicht weit davon entfernt in Espelkamp. Dort durfte er sich nach seinem ESC–Einzug auch ins Goldene Buch der Stadt eintragen. «Alle sind stolz wie Bolle», erzählte der Sänger im März im Gespräch mit spot on news. «Ich bekomme ganz viele Nachrichten, generell aus dem Kreis Minden–Lübbecke. Viele sehen sich wirklich als Teammitglied und sagen: ‹Hey, das ist cool, dass einer von uns da dabei ist.›» Public Viewing für den ESC sei dort bereits geplant.

Bereits mit zwölf Jahren hat Isaak seine Musik nach aussen getragen, genauer gesagt auf die Strasse. «Egal, was für Auftritte ich gespielt habe, die Strassenmusik war schon immer ein Teil von mir», erklärte er spot on news. «Und sie hat mich vieles gelehrt. Vor allem, dass es sich lohnt, mutig zu sein und für sich selber einzustehen.» Anfangs noch spontan nur Gitarre spielend in einem Familienurlaub, wurde die Strassenmusik zu einer Leidenschaft, wie er in einem «Brisant»–Interview erzählte. «Dadurch, dass ich schon sehr früh angefangen habe, wurde mir sehr schnell klar, dass das genau das ist, was ich sein möchte und wofür ich arbeiten möchte. Mein ganzes Leben lang habe ich darauf abgezielt.» Dass die Musik sein Leben bestimmt, wurde auch in seinem ESC–Bewerbungsvideo deutlich, als er bei seinen Hobbys «nur Musik, ein bisschen Philosophie und ich spiele gerne Billard, bin aber unfassbar schlecht darin», nannte.

Seiner Leidenschaft ging er vehement nach und scheute sich auch nicht vor Konkurrenz. 2011 nahm Isaak an der Castingshow «X Factor» teil. «Du hast uns hier gerade umgehauen», gab es damals Lob von Sarah Connor (43) zu seinem Auftritt mit dem Oasis–Song «Wonderwall». Seine Stimmgewalt bewies er auch in der Online–Talentshow des Streamers Jens «Knossi» Knossalla (37), die er 2021 gewann. Sido (43) nannte ihn dabei «einen der besten Sänger, die ich überhaupt live an einem Mikrofon gehört habe».

Triumph beim Vorentscheid

Am 16. Februar wartete der nächste Contest auf Isaak. Mit «Always on the Run» trat er neben acht weiteren Acts bei «Eurovision Song Contest – Das deutsche Finale 2024» in Berlin an. Er setzte sich am Ende gegen den von Wettprognosen favorisierten Ryk (34) mit «Oh Boy» oder die bekannten Namen Marie Reim (23, «Naiv») und Max Mutzke (42, «Forever Strong») durch. Letzterer wollte nach seiner ESC–Teilnahme von 2004 (achter Platz) zum Jubiläum erneut antreten. Eine internationale Jury sowie das Publikum durften abstimmen und sahen Isaak als Favorit. Im englischen Titel «Always on the Run» geht es laut «eurovision.de» um den eigenen inneren widersprüchlichen Geist, vor dem Isaak «auf der Flucht» ist. Als Gegensätzlichkeiten im Leben werden Licht und Schatten, Freude und Trauer, Selbstzweifel und Selbstvertrauen aufgegriffen. Eine Songzeile musste wegen eines in den ESC–Regeln verbotenen Kraftausdrucks im Nachhinein geändert werden.

ESC wird zur Familiensache

Auf seinem musikalischen und jetzt auch ESC–Weg wird er «mit grossem Abstand vor allen anderen» von Frau Loreen und seiner Managerin unterstützt, verriet Isaak spot on news. «Die beiden sind total am Start. Als Nächstes würde ich sagen meine Familie, vor allem in Bezug auf meine Kinder, auf die aufgepasst werden muss. Wir können sie leider nicht überall hin mitnehmen und meine Frau ist eben auch festes Teammitglied. Das ist eine sehr aussergewöhnliche Zeit für uns alle.» Seine Frau sei sehr viel bei kreativen Entscheidungen mit dabei, «die nicht zwangsläufig mit Musik zu tun haben. Insbesondere was die Bühneninszenierung und das Styling anbelangt. Sie macht zum Beispiel auch meine Nägel und meine Haare.»

Im «Bild»–Interview verriet er zudem, dass die beiden beim ESC einen besonderen Tag erleben werden: «Wir werden unseren achten Hochzeitstag am 7. Mai in Malmö feiern. Besser geht es nicht. Und Glück wird mir Loreen auch in Malmö sicher wieder bringen.» Dass seine zwei Kinder offensichtlich auch begeistert von seiner ESC–Teilnahme sind, zeigt er bei Instagram (rund 27.000 Follower). In einem kurzen Clip singen sie fleissig seinen Song mit.

ESC–Ambitionen

Als Halb–Isländer, seine Mutter stammt vom nordischen Inselstaat, wünscht er sich von Island zwölf Punkte, erklärt Isaak im ESC–Bewerbungsvideo über seinen Wunsch für den ESC. Im Interview mit spot on news gibt er sich ansonsten gelassen, was die Platzierung bei dem Wettbewerb angeht: «Selbst wenn es der letzte Platz werden würde, wird mir das auch keiner übelnehmen. Alle werden wieder sagen: ‹Das ist der deutsche ESC–Fluch, es ist egal, wen wir hinschicken, wir werden sowieso Letzter.›» Von daher mache er sich «da gar keinen Kopf. Und: Da gucken einfach 250 Millionen Menschen zu. Angenommen mich mögen 90 Prozent davon nicht, dann bleiben immer noch 25 Millionen Menschen übrig.»

Von SpotOn am 8. Mai 2024 - 19:33 Uhr