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  4. Schauspieler Til Schweiger nimmt nach Alkohol-Eklat am Filmset zu den Vorwürfen Stellung

Till Schweiger äussert sich zu den Vorwürfen

«Ich möchte nicht, dass jemand Angst vor mir hat»

Nach dem Dreh zum Film «Manta Manta – Zwoter Teil» gab es schwere Vorwürfe gegen Hauptdarsteller Til Schweiger. Der Schauspieler soll betrunken am Set erschienen sein und einen Mitarbeiter geohrfeigt haben.

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Til Schweiger

Til Schweiger, hier am Zurich Film Festival im September 2022, bezieht erstmals Stellung zu den Vorwürfen.

Getty Images for ZFF

Til Schweiger (59) hat erstmals Stellung zu den Vorwürfen bezogen, die nach dem Dreh des Films «Manta Manta – Zwoter Teil» aufgekommen waren. In einem Interview mit dem Magazin «Stern» sagte der Hauptdarsteller und Regisseur: «Ich möchte nicht, dass jemand Angst vor mir hat.» Über die sechs Monate, die er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, erklärte Schweiger: «Ich habe viel nachgedacht. Ich habe viel gesprochen mit Freunden. Und ich habe eine Therapie begonnen.»

Bei den Dreharbeiten im vergangenen Jahr soll es Mitarbeiter am Filmset gegeben haben, die Angst vor dem 59–Jährigen gehabt hätten. Auf die Frage, ob er ein «Tyrann» sei, antwortete Schweiger im «Stern»: «Der Vorwurf hat mich schwer getroffen. Niemand braucht vor mir Angst zu haben. Ich bin ein freundlicher Mensch.»

Til Schweiger

Til Schweiger, hier mit Tim Oliver Schultz und Tina Ruland, vergangenen März am Family & Friends Screening von «Manta Manta – Zwoter Teil» im Zoo Palast Berlin.

Getty Images for Constantin Film

«Ich bin ein Mensch, der Fehler macht»

Er verwies auf ein aktuelles Gutachten einer Anwaltskanzlei, das bescheinigt, dass viele Menschen am Set die Zusammenarbeit als gut empfunden hätten. «Wenn ich ein Tyrann wäre, würden nicht immer wieder dieselben Menschen mit mir zusammenarbeiten», betonte der Filmstar in dem Interview. «Trotzdem haben mir Freunde schon früher gesagt, dass ich eine Art haben kann, die angsteinflössend wirkt. Das akzeptiere ich mittlerweile und arbeite an mir.» Ausserdem sagt Schweiger über sich selbst: «Ich bin ein Mensch, der Fehler macht. Ich bin nicht perfekt. Es gibt Situationen, da flippe ich mal aus, da bin ich ungeduldig. Aber ich entschuldige mich auch dafür.»

Auf das Thema Alkohol beim Dreh zu «Manta Manta 2» angesprochen, gab Schweiger zu: «Es gab eine Situation, in der ich durch meinen Alkoholkonsum nicht ich selbst war. Aber in dem Moment habe ich das nicht wahrhaben wollen. Da war ich überzeugt, ich könnte drehen.» Er habe bei der Produktion «schon mehr getrunken als zuvor», so der Schauspieler: «Ich glaube, das war ein schleichender Prozess.»

 

Til Schweiger

«Ich will ein besserer Mensch werden»: Schauspieler und Regisseur Til Schweiger zeigt sich nach den Vorfällen an Filmset reuig.

Getty Images for Constantin Film

«Das bist du nicht, Til. Was bist du für ein Blödmann?»

Zu einem Eklat war es vergangenen Frühling gekommen, als mehrere Mitarbeiter, die am Set von «Manta Manta – Zwoter Teil» beschäftigt waren, Schweiger in einem Artikel des Magazins «Spiegel» vorwarfen, betrunken am Set erschienen zu sein und einen Mitarbeiter geschlagen zu haben. «Ich habe mich genau einmal zugeschüttet, und das war nachts in meinem Hotel», so der Deutsche im «Stern». Er hätte mit alten Freunden gefeiert und sei dann am nächsten Morgen noch angetrunken zur Arbeit gegangen. Der Herstellungsleiter wollte Schweiger noch daran hindern, am Set zu erscheinen, da habe er ihm eine Ohrfeige gegeben. «Es war eine Katastrophe, für die ich mich heute noch schäme, und für die ich allein verantwortlich bin», so der vierfache Vater in dem Magazin. Er habe sich später bei dem betroffenen Mitarbeiter entschuldigt.

Der endgültige Entscheid, eine Therapie zu beginnen und sich Hilfe zu suchen, fällte Schweiger nach einem skurrilen Auftritt auf Social Media, als der Schauspieler im Rausch ein Video gepostet hatte. «Als ich mich da gesehen habe, in diesem Zustand des absoluten Kontrollverlustes: Das war unerträglich. Da dachte ich: ‹Das bist du nicht, Til. Was bist du für ein Blödmann? Wie kann dir so was passieren?›»

«Ich will ein besserer Mensch werden»

Im Laufe der Jahre habe es viele Gespräche mit Freunden und Familie über das Thema Alkohol gegeben, so Schweiger: «Sie machten sich Sorgen, dass ich zu viel trinke. Ich habe das nie von mir gewiesen. Aber ich habe ihnen allen gesagt: ‹Ich will alt werden. Macht euch keine Sorgen. Ich gehe das noch an.› Heute weiss ich: Ich habe dieses Thema immer vor mir hergeschoben.» Es sei schleichend mehr geworden, und dann sei es zu Kontrollverlusten gekommen. Danach habe er sich «immer unheimlich geschämt».

Schweiger sagte, er habe in der Therapie nun gelernt, dass er nicht mehr die Kontrolle verlieren dürfe. «Ich werde bald 60. Ich will jetzt keine Zeit mehr verlieren, ich will ein besserer Mensch werden.»

Von bes/spot am 25. Oktober 2023 - 10:17 Uhr