1. Home
  2. People
  3. Royals
  4. Am Trooping the Colour von kommenden Samstag wird King Charles III. für eine Premiere sorgen

Erster Monarch seit 1986

King Charles ist zurück im Sattel!

Trooping the Colour ist die grösste Militärparade von England, die zu Ehre des Geburtstages des amtierenden Monarchen stattfindet. Dieses Jahr wird für King Charles III. marschiert und geritten – mit einem echten Highlight.

Artikel teilen

Es ist unschwer zu erkennen: King Charles III. mag Pferde.

Es ist unschwer zu erkennen: King Charles III. mag Pferde.

Getty Images

Ab dem Moment ihrer Krönung im Jahr 1953 bis 1986 – also dreissig Jahre lang – nahm Queen Elizabeth II. (†96) die Trooping-the-Colour-Parade immer hoch zu Ross und in der Damenuniform des ausrichtenden Regiments ab. Im Jahr 1987, im Alter von 61 Jahren, verzichtete die Monarchin erstmals darauf in den Satte zu steigen, fuhr in einer Kutsche zum Paradeplatz und nahm in ziviler Kleidung auf der Tribüne Platz. In den folgenden Jahren setzte sich die Queen nie mehr in den Sattel. Warum, ist nicht bekannt, der Verzicht könnte aber mit dem Alter und mit Sicherheitsbedenken zu erklären sein. 

Dieses Jahr, am 17. Juni 2023, wird es zum ersten Mal seit 37 Jahren wieder ein König im Sattel zu sehen sein: Der Buckingham Palast teilt mit, dass King Charles III. (74) auf einem stolzen Pferd bei der Parade mitreiten wird. Anders als man es vermuten könnte, führt der König die Parade aber nicht selbst an, diese Ehre wird dieses Jahr seinem Sohn Prinz William (40) zuteil.

King Charles war lange begeisterter Polospieler – hier bereitet er sich 1980 im indischen Dehli auf ein Match vor.

King Charles war lange begeisterter Polospieler – hier bereitet er sich 1980 im indischen Dehli auf ein Match vor.

Getty Images

Weder im Sattel noch auf der Tribüne ist Prinz Harry

Der Ablauf von Trooping the Colour ist noch nicht im Detail bekannt. Die britische Zeitung «Mirror» vermutet aber, dass viele Programmpunkte den vergangen Geburtstags-Paraden von Queen Elizabeth ähneln werden – der neue König habe nur wenige Änderungen veranlasst. 

Doch etwas wird dieses Jahr definitiv nicht so sein, wie die Jahre zuvor. Wie «Daily Mail» berichtet, sollen Prinz Harry (38) und Ehefrau Herzogin Meghan (41) keine Einladung zur Parade bekommen haben und darum definitiv am Samstag in London nicht dabei sein. 

Prinz William beim letzjährigen Trooping the Colour. Dieses Jahr wird er die Parade anführen.

Prinz William beim letzjährigen Trooping the Colour. Dieses Jahr wird er die Parade anführen.

Getty Images

Das passiert bei Trooping the Colour

Mehr als 1'400 Soldaten, 200 Pferde und 400 Musiker ehren den König und beweisen in einer eindrucksvollen Demonstration ihre militärische Präzision. Bereits seit mehr als 260 Jahren wird der Geburtstag des britischen Monarchen mit der Militärparade gefeiert, wie der Palast auf seiner Homepage mitteilt. Sie wurde erstmals im 17. Jahrhundert unter Karl II. (1630-1685) ausgeführt. Das Vorführen der Fahnen vor dem Herrscher sollte die Garderegimenter an ihre besondere Pflicht ihm gegenüber erinnern. Seit 1805 wird die Zeremonie öffentlich vollzogen.

Die Parade führt vom Buckingham Palast entlang der Londoner Prachtstrasse Mall bis zum grossen Paradeplatz Horse Guards Parade im Regierungsviertel Westminster. Mitglieder der Königsfamilie begleiten den Militärumzug zu Pferd und in der Kutsche. Jedes Jahr präsentiert ein anderes der fünf Garderegimenter seine Fahne, die sogenannte «King‹s Colour». In diesem Jahr werden es die «Welsh Guards» sein. Charles› Sohn Prinz William (40) ist ihr Ehrenoberst.

Sobald Charles bei dem Paradeplatz angekommen ist, wird er mit einem königlichen Gruss begrüsst und führt eine Inspektion der Truppen durch. Die Soldaten tragen die zeremonielle rote Uniform und Bärenfellmützen. Nachdem die Militärkapellen aufgetreten sind, wird die eskortierte Flagge durch die Reihen der Soldaten getragen. Der kommandierende Offizier der Parade verwendet mehr als 100 Befehlsworte, um die Soldaten zu leiten.

Sobald die Fussgarde an Charles vorbeimarschiert ist, führt die Parade zurück zum Buckingham Palast. Die Königsfamilie zeigt sich dort auf dem Balkon, um den Vorbeiflug der Royal Air Force zu beobachten. Zu diesem Anlass werden im Green Park 41 Salutschüsse abgefeuert.

Darum findet die Parade immer im Juni statt

Queen Elizabeth II. (1926-2022) hatte am 21. April Geburtstag, ihr Sohn Charles am 14. November. Doch Trooping the Colour wird unabhängig von den jeweiligen Daten immer im Juni zelebriert. Das führte Edward VII. (1841-1910) ein, der wie Charles im November Geburtstag hatte. Damit die Chance auf besseres Wetter für die Parade unter freiem Himmel besteht, verlegte er die Veranstaltung in den Frühsommer. Traditionell findet Trooping the Colour eigentlich am zweiten Juni-Wochenende statt, 2023 wurde ausnahmsweise das dritte Juni-Wochenende gewählt.

Am 17. Juni werden tausende Schaulustige in London erwartet. Die Parade beginnt um 10 Uhr (11 Uhr Schweizer Zeit) und wird rund eineinhalb Stunden dauern. Um 13 Uhr Ortszeit (14 Uhr Schweizer Zeit) soll sich die Königsfamilie auf dem Balkon des Buckingham Palasts zeigen.

Diese Besonderheiten gab es bei der Queen

Trooping the Colour gilt als einer der wichtigsten Termine im royalen Terminkalender. Dieses Jahr wird es eine ganz besondere Parade sein, da sie erstmals nicht mehr für die Queen stattfindet. 70 Jahre lang war die Zeremonie für sie gefeiert worden. Kein englischer Souverän hat bisher eine grössere Anzahl an Geburtstagsparaden abgenommen als die Queen. 2022 wurde die Parade wegen des 70. Thronjubiläums von Königin Elizabeth II. auf den 2. Juni vorgezogen. Das war ausnahmsweise ein Donnerstag, an dem die Briten einen Extra-Feiertag erhielten. Erstmals hatte die Queen die Parade nicht geleitet, sondern bereits an Charles delegiert. Sie grüsste die Truppen jedoch vom Balkon des Buckingham Palasts aus.

Schon in den Jahren zuvor hatte es bei der Parade wegen der Corona-Pandemie Änderungen gegeben. So fand sie 2020 und 2021 in stark reduzierter Form auf Schloss Windsor und nicht in London statt. Auch die Öffentlichkeit war ausgeschlossen und konnte nur via Live-Übertragung zuschauen.

Das könnte schwierig werden

Wie in Deutschland ist es auch in London in diesen Tagen sehr heiss. Bei der Generalprobe am 10. Juni waren gleich mehrere Wachen zusammengebrochen, da Temperaturen von mehr als 30 Grad herrschten. Prinz William räumte auf der Instagram-Seite des Königshauses «schwierige Bedingungen» ein und erklärte: «Ein grosses Dankeschön an jeden Soldat, der heute Morgen in der Hitze an der Oberst-Review teilgenommen hat. Schwierige Bedingungen, aber ihr habt alle einen wirklich guten Job gemacht. Danke, danke.» Insgesamt mehr als 1'500 Soldaten und 300 Pferde marschierten während der Probe zur Inspektion durch Prinz William vor.

Ähnliche Wetterbedingungen werden am 17. Juni herrschen. Es sind 27 Grad angekündigt. Für die Soldaten in ihrer Uniform und unter den schweren Bärenfellmützen dürfte das eine echte Herausforderung werden.

Von lme am 14. Juni 2023 - 06:00 Uhr