Pfarrer Dr. Iain Greenshield über seine letzte Begegnung mit der Queen

Für Queen Elizabeth II. war  Dr. Iain Greenshield viel mehr als nur ein Pfarrer. Die Monarchin, die am 8. September 2022 im Alter von 96 Jahren verstorben ist, und das christliche Oberhaupt der schottischen Kirche verband eine tiefe Freundschaft. So wundert es auch nicht, dass Greenshield einer der letzten Menschen war, die die Queen kurz vor ihrem Tod empfangen hat.

Anlässlich des ersten Todestages erinnert sich der Weggefährte der Königin nun in der «dailymail» an seine langjährige Wegbegleiterin.

Die Queen wollte ihren Eltern gedenken

Greenshield betont, dass es ihn überraschte, dass das Treffen überhaupt stattfinden konnte. Er habe die 96-Jährige gebrechlicher, als er je erwartet hatte, vorgefunden. Ausserdem sei es eindrücklich gewesen, dass die Königin explizit wünschte, über den Glauben zu reden.

Der Pfarrer sagt, dass ihn dieser Fakt an seine eigene Mutter erinnerte, die vor ihrem Ableben denselben Wunsch äusserte.  «Ich frage mich, ob sich die Menschen unbewusst auf das Ende vorbereiten.» Ausserdem, so das christliche Oberhaupt, kommt es oft vor, dass Menschen vor dem Tod das Bedürfnis haben, an ihre Eltern zu denken und über diese zu reden. So hat es auch die Queen gewollt, die betonte, wie sehr sie an ihrem Vater König Georg VI. (†56)  hing und wie positiv er ihr Schaffen als Monarchin beeinflusste.

Besonders in Erinnerung ist Greenshield das Gedächtnis der Queen geblieben. «Für jemanden in ihrem Alter war es erstaunlich, die Klarheit zu haben, auf die Vergangenheit zurückzublicken und sich an die Dinge zu erinnern, die sie getan hat».» Der Pfarrer fasst es mit den schönen Worten «Sie bereute nichts und war sehr zufrieden» zusammen.

Berührt habe ihn auch der Fakt, dass die Monarchin in ihren vier Wänden sehr wohl und glücklich war. Sie habe sich während des Gesprächs ans Fenster gestellt und gefragt, wer denn nicht hier sein möchte. Vor allem Schottland und das Schloss Balmoral hatten es Queen Elizabeth II. angetan. «Sie war an einem sehr friedlichen, privaten Ort. Sie hatte Frieden», betont der Pfarrer abschliessend.