Erfolgreiche Sportlerinnen hadern nicht lange mit Rückschlägen, sondern haken das Missgeschick ab und konzentrieren sich dann wieder aufs Wesentliche: besser werden, Medaillen gewinnen. So auch Sprint-Champion Mujinga Kambundji, 28. Am Montag trat sie beim Training im Lauftunnel des Zürcher Letzigrunds mit dem rechten Fuss auf ein Hütchen und knickte ab. Die Diagnose: gebrochener Mittelfussknochen. Eine Operation ist nicht nötig, doch bis sie wieder voll trainieren darf, werden sechs bis acht Wochen vergehen.
«Shit happens», sagt Kambundji. «Die Olympischen Spiele in Tokio bleiben das grosse Ziel. Trotz des erneuten Rückschlags gibt es für mich keinen Grund, nächsten Sommer nicht schneller zu sein als je zuvor.»
Die vergangenen Saisons liefen für die Bernerin traumhaft: 2018 lief sie die 100 Meter als erste Schweizerin unter 11 Sekunden. 2019 dann gewann sie an den Weltmeisterschaften in Doha die Bronzemedaille über 200 Meter – eine Sensation, die ihr den Titel der Sportlerin des Jahres einbrachte.
2020 jedoch verlief nicht nur wegen den abgesagten Europameisterschaften und Olympischen Spiele schleppend. Sie musste verletzungsbedingt auf die meisten Starts verzichten und verpasste so auch ein Duell mit der in diesem Jahr brillanten Tessinerin Ajla Del Ponte. Nun wollte sie sich mit der Hallensaison optimal auf die wichtige Saison vorbereiten. «Wer weiss, vielleicht musste das alles in diesem verrückten Jahr passieren, um nächstes Jahr noch stärker zurückzukommen», ist Kambundji schon wieder optimistisch. Zeit hat sie noch: Die Olympischen Spiele in Tokio werden erst am 23. Juli eröffnet.