Eine Narbe ziert die Stirn von Bachelorette-Kandidat Oliver, 29. In der ersten Folge der Kuppelshow erzählt er, woher seine «Harry Potter»-Narbe stammt. «Ich habe sie von einem Autounfall, den ich mit 16 Jahren hatte. Wir kamen mit ca 150 km/h um die Kurve», sagt Oliver. «Der Lenker hat die Herrschaft über das Auto verloren. Wir haben uns mehrere Male überschlagen.»
Was Oliver in der Sendung verschweigt: Der Fahrer war auch erst 16 Jahre alt. «Wir haben das Auto seiner Eltern genommen und sind damit während zwei Wochen nachts rumgefahren», gibt er gegnüber SI online zu. Zwei Wochen ist nichts passiert, doch dann übertrieben es die Teenager. «Das Auto krachte in eine Strassenlaterne. Die hat mir dann meinen Schädel eingedrückt.»
«Ärzte gaben mir eine Überlebenschance von zehn Prozent»
Oliver war bewusstlos. «Mein Freund ist aufgewacht und hat mich gerüttelt. Alles war voller Blut. Dann wurde er auch wieder ohnmächtig», sagt Oliver. «Er wachte zum Glück wieder auf und konnte Hilfe holen. Die Sanität holte mich aus dem Autowrack. Im Spital mussten die Ärzte mir die Schädeldecke wieder zusammensetzen. Sie gaben mir nur eine Überlebenschance von zehn Prozent.»
Oliver lag einen Monat im Koma, danach im Wachkoma. «Plötzlich realisierte ich, was passiert war.» Oliver lebte. Doch er trug schwerste Verletzungen davon. «Ich war gelähmt. Und die Ärzte wussten nicht, ob ich mich jemals erholen würde. Ich sass im Rollstuhl und musste Dinge wie Essen wieder neu lernen.» Oliver verbrachte ein Jahr im Spital, dann war Reha angesagt. Doch nicht nur das: «Ich sah ganz übel aus. Vor dem Unfall war ich der Sonnyboy. Danach wollten die Frauen nichts mehr von mir wissen.»
Langsam erholte sich der Teenager. «Ich konnte vom Rollstuhl an den Rollator wechseln. Und irgendwann fing ich an, Krafttraining zu machen.» Die Muskelübungen machten ihm grossen Spass und er merkte, dass er alles erreichen kann, was er will. Heute kann Oliver wieder gehen und machte sein neues Hobby auch gleich zum Beruf. «Ich habe mir ein Standbein als Personaltrainer aufgebaut.»
«Uns war langweilig»
Doch wie kamen die Teenager überhaupt auf eine so dumme Idee? «Uns war langweilig. Wir haben gewartet, bis unsere Eltern schliefen. Es ist immer gut gegangen, auch auf der Autobahn.» Hinter dem Steuer sass immer sein Freund. Oliver selbst sei nur mal auf dem Parkplatz gefahren. Für den Kollegen hatte die Aktion Konsequenzen. «Er musste Sozialdienst leisten. Ich bekam keine Strafe. Man urteilte, dass ich schon genug gestraft war.»
Aus der Strolchenfahrt hat Oliver gelernt. «Es war eine Art Wake-up-Call. Seither habe ich nie wieder Scheisse gebaut.»