Mit Pauken und Trompeten laufen Bligg, Loco Escrito und Lorenz «Lo» Häberli von Lo & Leduc in die Tonhalle des SRF-Radiostudios in Zürich ein. Die Musikmatadoren bedienen sich allerdings keiner grossen Gesten. Ganz kleinlaut, leise, fast demütig stehen sie vor den rund zwanzig Musikerinnen und Musikern des Jugend-Sinfonie-Orchesters Zürich.
Die Jugendlichen interpretieren die Songs «079», «Adios» und «Us Mänsch» neu. Die drei Lieder sind für den Swiss Music Award in der Kategorie «Best Hit» nominiert und der Gewinnersong wird am 16. Februar an den SMA live in der Orchester-Version aufgeführt. Rund einen Monat vorher hören Bligg, Lorenz Häberli und Loco Escrito zum ersten Mal, wie die Jungmusiker ihre Stücke umgesetzt haben.
«Ich habe meinen eigenen Song nicht erkannt»
Der Ohrwurm «079» klingt verspielt, komplex und verlangt besonders den Streichern alles ab. Immer wieder unterbricht der Dirigent das Spiel und gibt Anweisungen, die sogar für die Chartstürmer kryptisch klingen.
Häberli, 32, sagt denn auch: «Ich kann die Komplexität eines solchen Orchester-Arrangements nur erahnen.» Und auch ein Musik-Urgestein wie Bligg, 42, steht erst etwas ratlos im Saal. «Das ist krass, ich habe ‹Us Mänsch› erst gar nicht erkannt! Ich habe mich vorher gefragt, wie sie das umsetzen. Der Song hat ja nicht viel Melodie und ist eher brachial. Aber so wie jetzt ist er schon sehr, sehr toll!»
Loco Escrito kann sein Glück kaum fassen
SMA-Neuling und Latin-Künstler Loco Escrito, 29, scheint von der ganzen Inszenierung völlig überwältigt. «Ich bin so geehrt, dass ich überhaupt mit zwei so tollen Musikern nominiert bin. Mein Sound ist in der Schweiz ja noch nicht so angekommen und es macht mich stolz, von den SMA eine solche Anerkennung zu bekommen.»