Schweizer Illustrierte: Drei Michelin-Sterne, 19 GaultMillau-Punkte und jetzt noch «Bündner des Jahres»! Schätzen Sie die Auszeichnungen überhaupt noch?
Andreas Caminada: Davon kann man ja nie genug kriegen. Ich teile die Ehre aber gerne mit meinem Team.
Haben Sie die Jury kochend bestochen?
Das hatte ich zum Glück noch nie nötig. Die Leistung, die wir bringen, hat wohl gereicht, um sie zu überzeugen.
Was tischten Sie an den Feierlichkeiten in Ihrer neuen Beiz, Remisa La Tavlada, auf?
Kleine Gerichte. Häppchen wie Forelle mit Kürbis und Limonen, Tatar mit Wachtelei und Kapern und Hummer mit Sellerie.
Mit der Auszeichnung haben Sie eine Omega-Uhr bekommen. Tragen Sie sie schon am Handgelenk?
Noch nicht. Ich freue mich aber, sie bei passender Gelegenheit anzuziehen.
Sind Sie eitel?
Grundsätzlich schon. Ich lege Wert auf eine gepflegte Erscheinung, da ich viel mit Menschen zu tun habe.
Wie lange brauchen Sie denn am Morgen im Badezimmer?
Eine Viertelstunde etwa.
Sie sind sportlich, modisch, tragen jetzt einen hippen Szenebart. Ein Modell-Bündner! Hören Sie das gerne?
Alles, was positiv ist, ist angenehm. Aber Äusserlichkeiten sind wie beim Kochen: Geschmackssache.
Wo ist das Bündnerland am schönsten?
Die Surselva, das Engadin, aber auch die Bündner Herrschaft sind meine Favoriten.
Ein Restaurant-Geheimtipp?
Für Bündner Spezialitäten kehre ich am liebsten im «Waldheim» in Laax ein oder in der «Stiva Grischuna» in Sagogn.