Er hat das geschafft, wovon er schon als kleiner Bub geträumt hat: Der Emmentaler Matthias Sempach, 27, holt sich am vergangenen Sonntag in Burgdorf BE den Königstitel im Schwingen. Seine 31-jährige Freundin Heidi Jenny freut sich für ihren Freund, schliesslich machte sich bei dem 1 Meter 94 grossen Mann in der Nacht vor dem wichtigen Wettkampf Unruhe breit. «Am Samstag kamen wir um acht heim. Er ass ein Glace und ging um neun ins Bett. Um zwei in der Nacht war er vor Nervosität eine Stunde wach, dann schlief er wie ein Stein», erzählt Heidi im Gespräch mit der «Schweizer Illustrierten».
Dennoch: Die Aufregung hat sich gelohnt. Seit Sonntag schmückt eine weitere Schwingertrophäe ihr gemeinsames Fünfzimmerhaus in Alchenstorf BE. Das 560-Seelen-Dorf ist nicht nur sein Zuhause, sondern auch sein Heimatort, welcher dem Naturburschen sehr am Herzen liegt: «Ich brauche die Natur - in einer Stadt könnte ich nie leben», sagt der amtierende Schwingerkönig. Einer, der seine Maisfelder und Wiesen nie verlässt, ist er trotzdem nicht. So verbrachte der Landwirt und Metzger unter anderem bereits zehn Tage auf einem landwirtschaftlichen Grossbetrieb im russischen Nowosibirsk. In der Vorbereitung aufs Eidgenössische Schwing- und Älplerfest nimmt er sogar einen Umweg über Neuseeland auf sich. Zusammen mit seinem Fitnesstrainer Jean-Pierre Egger, seinem Bruder Stefan, 28, sowie seinem Schwingerkollegen Matthias Siegenthaler, 27, absolvierte er bei der 28-jährigen Kugelstoss-Gigantin Valerie Adams ein Konditionstrainingslager in Auckland. Das Team fällt auf: «Für die Neuseeländer waren wir in unseren Zwilchhosen Exoten.» Ganz im Gegesatz zu Burgdorf. Denn hier ist Schwingen schliesslich Tradition.
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