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Dominique Rinderknecht in Afrika

Die härteste Mission der Miss

Soziales Elend, katastrophale hygienische Bedingungen und traurige Schicksale: Dominique Rinderknecht reiste für eine Woche nach Kamerun zu den Baka-Pygmäen. Und kam dort ganz schön an ihre Grenzen. Die «Schweizer Illustrierte» begleitete die Miss Schweiz exklusiv bei ihrem ersten Charity-Einsatz im Ausland.

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30 Grad Hitze und über 90 Prozent Luftfeuchtigkeit herrschen an diesem Dienstagmittag Anfang Juli im Dorf Nkwoamb mitten im kamerunischen Regenwald. Dominique Rinderknecht, 25, schwitzt. Und zittert. «Die Eindrücke überwältigen mich», sagt sie im Gespräch mit der «Schweizer Illustrierten». «Die Kinder sind so arm und so unschuldig. Wie sie mich mit grossen Augen anschauen - als wäre ich eine Ausserirdische.» Seit einer Stunde kniet die Miss Schweiz 2013 auf dem roten Sandboden und misst Oberärmchen um Oberärmchen der jüngsten Pygmäen-Bewohner, um deren Ernährungszustand zu überprüfen. Anschliessend werden die Kinder geimpft.

Eine Woche ist Dominique Rinderknecht mit dem Tessiner FDP-Nationalrat und Arzt Ignazio Cassis, 53, in Kamerun, um sich vom Fairmed-Gesundheitsprojekt für die Baka-Pygmäen ein Bild zu machen. Und um mitzuhelfen. Die Zusammenarbeit zwischen der Miss-Organisation und der Schweizer Stiftung gehört zur Neuausrichtung der Schönheitswahl: Die Königin soll sich vermehrt für Wohltätiges einsetzen. Neben der Impfaktion für die Kleinen stehen Spitalbesuche und Tanzfeste auf dem Programm. Dazwischen hochformelle Empfänge beim Gouverneur oder Gesundheitsminister. Alle wollen die VIPs aus der Schweiz kennenlernen. Überall werden sie mit offenen Armen empfangen. Überall wird gekocht und ein üppiges Buffet aufgetischt. Die extremen Gegensätze strapazieren. Zeit, die vielen Eindrücke zu verarbeiten, bleibt jedoch nicht. «Dazu komme ich erst zu Hause», ahnt Dominique.

Und da wird es viel zu verdauen geben. Die Situation der indigenen Baka-Gemeinschaften ist prekär. Durch die Regenwald-Abholzung verlieren die Nomaden ihren Lebensraum und sind gezwungen, sesshaft zu werden. Als Landlose ohne Rechte haben sie weder Zugang zu Trinkwasser und Gesundheitszentren noch zu Schulen und leben in grosser Armut und unter schlechten gesundheitlichen Bedingungen.

Dominique zeigt sich tief bewegt. Auf ihrer Backpacker-Reise durch Brasilien vor ein paar Jahren habe sie schon viel Leid und Armut gesehen. «Aber so etwas dann doch nicht. Ich komme an meine emotionale Grenze, die Begegnungen sind sehr intensiv. Und ich weiss definitiv wieder, wie gut ich es zu Hause habe.»

Warum Dominique Rinderknecht kein Blut spenden konnte und wie Nationalrat Ignazio Cassis mit der Situation vor Ort umging: Die ganze Reportage und weitere Bilder des Afrika-Einsatzes finden Sie in der aktuellen «Schweizer Illustrierten» Nr. 30 - ab 14. Juli am Kiosk oder auf Ihrem iPad.


 

am 21. Juli 2014 - 05:51 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 17:11 Uhr