Sie wollte als Maturaarbeit etwas ganz Aussergewöhnliches machen. Und da Michèle Stofer schon von klein auf Leichtathletik machte, brachte sie genau das auf eine Idee: Warum nicht mal der Faszination Marathon auf den Grund gehen? Die heute 23-jährige Bernerin suchte sich einen Coach, liess sich einen Trainingsplan zusammenstellen und trainierte fortan während der ganzen Woche - über sechs Monate lang - für den Jungfrau-Marathon. «Ich hatte vier bis fünf Trainingseinheiten und am Wochenende standen längere Dauerläufe auf dem Programm», erzählt Michèle im Interview mit SI online.
Ziemlich hart seien neben den 1829 Höhenmetern auch die rund 42 Kilometer, die dabei zu bewältigen sind. «Mein letzter Trainingslauf war der Aletsch-Halbmarathon, die Hälfte der zu absolvierenden Strecke.» Das sei für einen kurzen Moment schon bitter gewesen. «Zu wissen, dass ich am Ende doppelt so weit rennen muss.» Doch Probleme entstünden eigentlich nur im Kopf, weiss die passionierte Läuferin. «Ich versuche, in Sportsituationen nicht negativ zu denken. Ausserdem hat mir mein Trainer Tipps gegeben, was ich nach jeweils zehn Kilometern denken soll.»
Die Strapazen haben sich am Ende gelohnt - nicht nur wegen des glatten Sechsers, den sie für ihre Arbeit kassierte. «Es war ein einmaliges Erlebnis und ist tatsächlich so packend, wie ich gedacht habe. Vor allem, wenn man ins Ziel kommt und das Jungfrau-Panorama vor Augen hat», schwärmt Michèle. Der nächste Langstreckenlauf muss aber noch ein paar Jahre warten: «Ich denke, den werde ich nicht vor dreissig machen. Ich habe mir aber bereits einige Läufe wie den New York Marathon auf dieTo-do-Liste gesetzt.»
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