Wochenlang hat Lauriane Sallin, 24, sich im Stillen gefreut. Nun vermag der feine Stoff ihres Kleides ihr Geheimnis nicht mehr zu verhüllen: Die amtierende Miss Schweiz und ihr griechischer Freund Giorgos Palamaris, 31, werden Eltern. Schon ganz bald! Der Geburtstermin ist Anfang Mai, verraten die beiden beim exklusiven Fotoshooting im Hotel Bellevue Palace in Bern.
Lauriane, wie lange wissen Sie schon, dass Sie schwanger sind?
Ich habe es sofort gemerkt, als letzten August meine Regel ausblieb. Der Test zehn Tage später fiel gleich positiv aus: Wir sind schwanger!
Wir?!
Giorgos: Ich bin definitiv mitschwanger. Ich esse viel Süsses und nehme zu, während Lauriane weder Beschwerden noch Gelüste entwickelt.
Lauriane: Nur müde war ich am Anfang. Ich hätte tagelang durchschlafen können.
Wieso haben Sie so lange mit dem Test gewartet?
Auf Tinos kennt jeder jeden, Nachrichten verbreiten sich rasend schnell. Giorgos ging erst in Athen in die Apotheke.
Ists ein Wunschkind?
Giorgos: Kein geplantes, aber ja. Wir wussten, es kann passieren.
Haben Sie nicht verhütet?
Lauriane: Ich verzichte aus Prinzip auf hormonelle Verhütung. Und bin auch nicht mit einem Mann zusammen, wenn ich ihn nicht liebe. Wenn ich liebe, dann richtig – dann kann ich auch das Risiko einer Schwangerschaft in Kauf nehmen.
Ich werde es ohne Medikamente und ohne Spital versuchen
Die Liebe ist jung. Im Sommer 2016 begegnen sich Lauriane und Giorgos zum ersten Mal. Während ihres Archäologie-Praktikums auf der griechischen Insel Delos kommen sie ins Gespräch und merken: Uns verbindet eine Seelenverwandtschaft. Vor drei Monaten zeigt Lauriane ihre grosse Liebe zum ersten Mal öffentlich und verkündet, dass sie ihr Studium unterbricht, um mit Giorgos in Griechenland ein neues Leben zu beginnen.
Wo soll Ihr Kind zur Welt kommen?
Lauriane: In der Schweiz. Mir ist es wichtig, während der Geburt meine eigene Sprache sprechen zu können.
Wie möchten Sie gebären?
Alle Frauen meiner Familie bringen ihre Kinder so natürlich wie möglich zur Welt. Ich werde es ohne Medikamente und ohne Spital versuchen. Aber natürlich werde ich die medizinische Infrastruktur, die wir in der Schweiz geniessen, nutzen, sollte es dafür eine Indikation geben.
Wie bereiten Sie sich vor?
Giorgos: Wir praktizieren Haptonomie, das ist eine alternativmedizinische Heilpraktik zur Geburtshilfe. Es geht darum, dass auch ich als Vater schon während der Schwangerschaft eine Beziehung zum Kind aufbauen kann.
Wie funktioniert das?
Ich berühre das Kind durch den Bauch und spreche mit ihm. Wenn Lauriane Schmerzen hat, bewege ich es in eine andere Position. Und abends singe ich Gutenachtlieder.
Reagiert das Baby?
Lauriane: Ja, es ist unglaublich! Es beginnt dann jeweils in seine Richtung zu boxen.
Giorgos und ich werden uns alle Aufgaben teilen
Lauriane glaubt zu fühlen, dass es ein Mädchen wird. Giorgos, in dessen Familie nur Buben geboren wurden, denkt, es sei ein Sohn. Wissen wollen es beide nicht. «Es ist ein Baby, es wird einfach Liebe brauchen, egal, was es ist.» Und einen Namen. «Gar keine einfache Aufgabe», sagt Lauriane. «Der Name sollte auf Griechisch und Französisch funktionieren.»
Wo entsteht das Kinderzimmer?
Giorgos: Unser Wunsch wäre es, den Spagat zwischen beiden Ländern zu schaffen. Deswegen wird unser Kind viele Bettchen haben.
Haben Sie schon etwas angeschafft fürs Familienleben?
Lauriane: Ich habe in Paris einen schönen Stoff gefunden mit Flamingos drauf, aus dem ich Bettwäsche nähen werde. Giorgos hat mir eine Nähmaschine mit Pedalen geschenkt, sodass ich auch in unserem Haus auf Tinos, wo es keinen Strom gibt, nähen kann.
Wird aus der emanzipierten Rebellen-Miss nun doch eine Hausfrau?
Lauriane: Giorgos und ich werden uns alle Aufgaben teilen. Mein Studium werde ich irgendwann abschliessen wollen, aber ich lasse mir Zeit. Ich will unser Kind möglichst lange stillen und lasse mich nicht stressen. Man muss den Mut haben, Nein zu sagen. Auch zu gesellschaftlichen Erwartungen.
Sallin steht nicht hinter dem neuen Konzept der Miss-Wahl
Mut hat Lauriane Sallin. Sie ist die erste Miss Schweiz, die während ihrer Amtszeit schwanger wird. Und sie ist die erste Miss, die ihre Krone nicht an ihre Nachfolgerin übergibt. «Ich habe mich gegen eine Teilnahme an der Wahlnacht vom 10. März entschieden, weil ich nicht hinter dem Konzept der neuen Organisation stehe, die wieder auf rein äusserliche Aspekte setzt. Auch wurde ich nie in angemessener Art und Weise angefragt.» Zudem gibt es in ihrem neuen Leben zurzeit nur noch eine Priorität: ihr kleines Geheimnis, das keines mehr ist.