Wie sagt der Volksmund? Hunde widerspiegeln ihre Besitzer. Im Fall von Oliver Dorn, 31, passt der Vergleich optisch wie charakterlich. Wenn der Rüde Balu, 4, einem Stock hinterherjagt, weht sein langes, braunes Fell im Wind. Wenn Herrchen Oli, wie Oliver Dorn von seinen Freunden genannt wird, sein Basecap lupft, kommt ebenfalls eine buschige Haarpracht zum Vorschein. Und was der gebürtige Deutsche und sein Australian Shepherd beide nicht können: still sitzen.
Im Leben des 31-Jährigen ist immer etwas los. Und bei den Abenteuern meist mit dabei ist nicht nur Hund Balu, sondern auch Ehefrau Katharina, 35. Heute verbringt das Trio den Tag im Engadin — so etwas wie die zweite Heimat für Oli Dorn: «Ich bin mindestens fünf- bis sechsmal im Jahr hier. Es ist nur drei Stunden von zu Hause entfernt und doch eine ganz andere Welt.» Im Engadin, wo Dorn viele Freundschaften pflegt, kann sich der Mountainbike-Profi und Influencer so richtig ausleben.
Und welches Auto würde besser zu einem abenteuerlustigen Bewegungs-Junkie passen als der Land Rover Defender? Kein Wunder, besitzt Dorn mittlerweile schon sein zweites Modell: «Das Auto hat einfach Charakter und hebt sich vom SUV-Mainstream ab», erklärt Dorn. «Aber ich besitze den Defender nicht nur, weil er ein cooles Auto ist — ich brauche ihn zum Arbeiten, wenn wir auf Videoproduktion sind oder ich meine Bikes transportieren muss. Mit dem Defender komme ich überall hin.»
Umso überraschter ist Oli Dorn, als er zum ersten Mal vor dem neuen Defender steht: «Auf Bildern konnte mich die Neuauflage bisher nicht komplett überzeugen. Aber in echt sieht er wirklich gut aus.» Die Designer aus dem englischen Coventry haben sich in der Tat alle Mühe gegeben, den Charakter des Offroad-Urgesteins zu bewahren und auf den neuen Defender zu übertragen. Deutlich wird das etwa an seiner Kontur mit klaren Kanten, der mächtigen Haube oder dem abfallenden Heckbereich, der wie sein ikonenhafter Vorgänger ein vollwertiges Reserverad trägt.
Doch richtig überrascht ist Dorn vom Interieur des Land Rover Defender: «Das Cockpit gefällt mir — auf gut Deutsch gesagt — saugut!», sagt er schmunzelnd und präzisiert: «Es ist nicht übersät mit Knöpfen, sondern minimalistisch-robust gehalten, einfach mit modernen Features. Das spiegelt den Innenraum des Originals wirklich gut wider.» So thront oberhalb der Mittelkonsole das 12,3-Zoll-Infotainmentsystem, über das die Bedienung der Navigation in Echtzeit, der Zugriff auf einen Music-Streaming-Dienst oder die Einstellung der Klimaanlage gesteuert werden. Der Fahrer blickt auf gestochen scharfe Digitalinstrumente und auf Wunsch sogar in ein Head-up-Display.
Benzin 400 PS; Normverbrauch gesamt 12,2 l/100 km; CO2-Emissionen 277 g CO2/km*, aus der Treibstoffbereitstellung 62 g/km; Energieeffizienz-Kat. G; *Durchschnitt aller verkauften Neuwagen 174 g/km; empfohlener Nettoverkaufspreis 95 500 Franken inkl. MwSt. (Abgebildetes Modell zeigt Sonderausstattungen)
Doch der Land Rover Defender bleibt trotz moderner Technik enorm praktisch: Nicht nur die Rückbank bietet für Mitreisende viel Platz, auch der Kofferraum schluckt mit seinen mindestens 857 Litern einiges — auf Wunsch gibts im fünftürigen 110er-Modell gar eine dritte Sitzreihe, womit der Land Rover Defender zum Siebensitzer wird. So viel Freiraum kommt Katharina und Oli Dorn an diesem Morgen entgegen — sie wollen mit einer Runde Stand-up-Paddling ihren Kreislauf in Schwung bringen. Auf dem Board stehend cruisen die beiden entspannt über den Silsersee unweit von Silvaplana und geniessen anschliessend eine Tasse Kaffee, ehe es gestärkt Richtung Albulapass geht. Dort will sich Oli von den Offroad-Eigenschaften des Defender überzeugen.
Und mit hartem Gelände kennt sich Oli aus: Seit fünf Jahren gehört der gelernte Schreinermeister zu Deutschlands besten Enduro- Mountainbikern — in dieser Disziplin müssen sich die Fahrer nicht nur auf einer vorgegebenen Strecke wie ein Downhiller den Hang hinunterstürzen, sondern zuvor den Berg auch mit eigener Kraft erklimmen. «Enduro-MTB ist so etwas wie die Königsdisziplin beim Mountainbiken. Man muss enorm fit sein», erklärt Dorn. Dass er das ist, hat der mittlerweile 31-Jährige in den letzten Jahren bewiesen: In dieser Zeit hat Oli nicht nur an Weltcup-Rennen rund um den Globus teilgenommen, sondern verpasste vor zwei Jahren um Haaresbreite das Podest an der deutschen Meisterschaft. Daneben ist Dorn vor der Kamera gefragt und produziert Fotos und Videos für Magazine und Online-Plattformen.
”Der Defender hat einfach Charakter und hebt sich vom SUV-Mainstream ab“
Oliver Dorn
Doch jetzt steht er vor einer ganz anderen Herausforderung: Hält der neue Defender, was er auf dem Papier verspricht? Abseits der Passstrasse wird die Landschaft rauer, die Schlaglöcher grösser, das Durchkommen schwieriger. Für den neuen Land Rover Defender kein Problem: Der permanente, intelligente Allradantrieb verteilt bei Traktionsverlust die Antriebskräfte blitzschnell zwischen den einzelnen Rädern. Dazu kommt das elektronisch gesteuerte Sperrdifferenzial an der Hinterachse, ein zweistufiges Untersetzungsgetriebe und das hochmoderne «Terrain Response»-System: Egal ob Schnee und Eis, Schlamm, Schotter oder Sand als Untergrund — die Eigenschaften der Geländetechnik können via Drehregler an der Mittelkonsole oder — für den Profi — auch manuell angepasst werden. Und eine Luftfederung wird angeboten, mit der die Karosserie je nach Untergrund gesenkt oder gehoben werden kann, wodurch eine maximale Achsverschränkung von 50 Zentimeter und eine Wattiefe von 90 Zentimeter für extreme Wasserdurchfahrten möglich wird. Auch dem neuen Land Rover Defender macht also so schnell keiner etwas vor.
Und Dorn entdeckt ein weiteres Feature des neuen Defender: «Mit der Geländekamera sehe ich am Bildschirm selbst den Stein, über den ich gerade fahre. Das ist an unübersichtlichen Stellen äusserst praktisch.» Was Dorn meint, ist die «ClearSight Ground View», wie Land Rover es nennt, mit 3-D-Surround-Kamerasystem, mit dem der Pilot quasi «durch» die Motorhaube hindurchsehen kann.
Wieder zurück auf Asphalt, staunt Oli Dorn erneut: «Der alte Defender ist eigentlich nur im Gelände so richtig gut, auf der Strasse bietet er sehr wenig Komfort. Der Neue ist ein richtig geiles Zwischending: Du hast im Gelände enorme Möglichkeiten, auf der Strasse gegenüber ‹normalen› SUVs aber keinen Nachteil.» Im Gegenteil, wie er wenig später ergänzt: «Der Motor ist eine Wucht. Damit kann man den Defender ja schon fast wie einen Sportwagen fahren», schwärmt der Geländeprofi. In der Tat bietet der von Oli Dorn gefahrene Dreiliter-Reihensechszylinder mit 400 PS und 550 Nm Drehmoment Leistung im Überfluss. So wuchtet das Spitzenaggregat den Land Rover Defender in 6,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und ermöglicht eine Zugkraft von 3,5 Tonnen.
Nach all der Action und einem langen Tag entspannen die Dorns am Lagerfeuer — vom Corviglia hinab bietet sich den dreien eine atemberaubende Sicht aufs Tal, mit Blick auf St. Moritz und das dahinter liegende Bergpanorama. Da kommt auch Oli Dorn ins Schwelgen: «Ich bin äusserst positiv überrascht vom neuen Land Rover Defender. Ich hätte nie gedacht, dass ein Defender auch sportlich und komfortabel sein kann und trotzdem im Gelände etwas taugt», meint er lachend. Ob er sich vorstellen könnte, irgendwann seinen alten Defender durch die Neuauflage zu ersetzen? «Vorstellen schon. Aber ehrlich gesagt hätte ich auch etwas Skrupel, dieses schicke Auto zu verkratzen und so richtig einzusauen, wie ich das mit meinem aktuellen Defender mache.» Eines steht zum Ende dieses Tages aber fest: Das Abenteuer wird für beide weitergehen.
”Die Kombination aus Offroader und modernem SUV gefällt mir saugut“
1. August 1988
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