«Frais et sympa – «frisch und fründlich» – besser als Liliane Grundlehner, 19, könnte kaum jemand das Volg-Motto repräsentieren. Kein Wunder, haben sie Arbeitskolleginnen und -kollegen sowie Kundinnen und Kunden im Volg Corminbœuf FR sofort ins Herz geschlossen. Und Liliane liebt ihr neues Zuhause – auch wenn sie nicht immer alles versteht. «Dann sage ich jeweils, dass ich noch nicht so gut Französisch kann, und bitte die Leute, etwas langsamer zu sprechen. Die meisten reagieren sehr nett.»
In einer Pause blättert Liliane in «L’illustré» – das Wörterbuch immer griffbereit. «Noch ist es mein ständiger Begleiter.»
bernard van dierendonckDie Idee, ihre weitere Ausbildung nach dem Lehrabschluss mit einem Sprachaufenthalt zu verbinden, hatte Lilianes Französischlehrerin an der Berufsschule. «Ich musste mir schon überlegen, ob ich das möchte. Ich war noch nie so lange von zu Hause weg», sagt die Detailhandelsfachfrau aus Altnau TG. «Aber dann war relativ schnell klar, dass ich diese Chance packen will.» Zumal sie die französische Sprache immer geliebt hat. Und ihren Beruf sowieso.
Schon als Dreikäsehoch spielte Liliane am liebesten «Verkäuferlis». Und in der dritten Klasse war klar: «Ich will bei Volg arbeiten.» In dem Laden, in dem sie immer mit ihrer Mutter posten ging und sich ein Joghurt aussuchen durfte. «Meistens Cristallina Erdbeer.» Tatsächlich absolvierte Liliane ihre dreijährige Lehre als Detailhandelsfachfrau in «ihrem» Volg in Altnau. Und schloss sie vergangenen Sommer als beste Volg-Lehrabgängerin der Schweiz ab – mit einer Note von 5,8. «Da war ich schon etwas überrascht», gesteht Liliane. Auch wenn es ihr immer wichtig war, gut in der Schule zu sein. «Aber ein Diplom, das man mit einer 5,3 bekommt, hätte mir gereicht», meint sie schmunzelnd.
Bestandesaufnahme mit Bruno Meuwly, Regionaler Verkaufsleiter, und Ladenleiterin Sylvie Waeber.
bernard van dierendonckSo oder so ermöglichte ihr die gute Abschlussnote eine Aufnahme in das Traineeprogramm der Volg Nachwuchsförderung. Dieses unterstützt sie bei der Weiterbildung zur Volg Ladenleiterin. Die Kurse absolviert sie momentan noch in Deutsch. «Das Ziel ist aber, sie so bald als möglich in Französisch zu belegen.» Einmal pro Woche nimmt Liliane Französisch-Einzelunterricht, dazwischen lernt sie zu Hause oder in den Pausen. «Wenn ich bei der Arbeit etwas nicht verstehe, schreibe ich es mir auf und frage meine Lehrerin.»
Vom sagenumwobenen Röstigraben merke sie nicht viel, sagt Liliane. «Existiert der wirklich?» Das Einzige, was ihr auffällt, ist, dass die Romands «vielleicht etwas offener sind als die Deutschschweizer. Sie schliessen einen etwas schneller ins Herz.» Bei jemandem wie Liliane sei das einfach, findet ihre Vorgesetzte Sylvie Waeber: «Sie ist sehr interessiert und reif für ihr Alter. Wir freuen uns total, sie bei uns zu haben.» Und Liliane ist schon fast eine von ihnen, auch wenn ihr Französisch noch nicht perfekt ist. Heimweh hatte sie noch nie. Und wenn ihre Ausbildung fertig ist? «Dann kann ich mir sehr gut vorstellen, hier zu bleiben!»
Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten und den offenen Lehrstellen bei Volg: www.volg.ch/lehre