Teilen
Merken
Artikel teilen
SI
9 Uhr morgens am Flughafen Zürich: Brötli mit Schoggistängeli beim Flughafenbeck und ein Kaffee. Nicht der gesündeste, dafür ein feiner Start in den Tag. Übrigens hat das Dinkelbrötli satte 2.90 Franken gekostet, was ich leider zu spät bemerkt habe...sauteuer!
Flug in der Eco mit Air France von Zürich nach Paris. All das Plastikzeug sieht halt schon nicht sehr sexy aus. Der Kaffee war schrecklich, dafür hat das Omelette-Stückchen echt super geschmeckt - hätte ich so nicht erwartet. Den Rest habe ich stehen lassen.
Der kulinarische Tiefpunkt der Reise dann am Flughafen in Paris - ich war echt stinksauer! 23 Euro für einen schrecklichen, halb tiefgekühlten Caesar Salad mit Poulet, das geschmeckt hat, als ob es zwei Wochen als Schuhsohle benutzt wurde. Learning: Um das «Frenchy's»-Bistro im Terminal 2 sollte man einen grossen Bogen machen.
Zugegeben, ich war auch ein bisschen blöd oder einfach unerfahren. Hätte mir jemand gesagt, dass man in der Business-Lounge so gutes Essen bekommt, hätte ich mir den Ärger ersparen können. Früchte, Gemüse, Snacks, Champagner...I'm in Paradise!
Ja wirklich, feinster französischer Käse! Die Käseplatte half definitiv, den Caesar Salad möglichst schnell zu vergessen. Dazu ein Gläsli Schämpis und die Welt war in Ordnung.
Und dann kam der erst lange 12.5-Stunden-Flug von Paris nach Los Angeles. Abgesehen vom Komfort - ich konnte mich fast flach hinlegen - ist der Service in der Business-Class das Schönste. Man wird mit einem Amuse-Bouche und einem Gläschen Champagner begrüsst und startet entspannt.
Was vorne auch ganz anders ist, ist die Auswahl an Speisen und Weinen. Nach dem Amuse-Bouche gab es Foie gras (mag ich nicht) und frischen Lachs und Salat als Vorspeise. Mmmh!
Als Hauptspeise gabs Fisch oder Fleisch. Ich habe mich fürs Fleisch entschieden. Dazu konnte man von einer grossen exzellenten Weinkarte feine Tropfen auswählen. Ich als grosser Shiraz-Fan kam voll auf meine Kosten.
Wunderbarer Champagner, vorzügliche französische Rotweine: Mein Sitznachbar und ich sind ins Gespräch gekommen und haben uns einmal quer durch die Karte degustiert. Très bon!
Oops. Das Dessert hätte ich fast vergessen. Grosse Auswahl und feine Minz-Glace mit Schokostückchen, wie After Eight in Glaceform.
Etwas beduselt vom Wein habe ich die nächsten acht Stunden gemütlich geschlummert.
In L.A. hiess es umsteigen. Und jedes Mal, wenn ich dort bin, MUSS ich zum «Vanilla Bake Shop» am Gate 150 - dort gibts die besten Cupcakes der Welt. Dieser auf dem Foto war vor lauter Beeilen schon etwas angetätscht, aber trotzdem uuuunglaublich gut.
Danach mochte ich eigentlich weder essen noch trinken. Ganz im Gegensatz zu meinem Nachbarn. Der machte mit Wein, Käse, Chicken und allem mögliche weiter.
Ich habe mich weitere fünf Stunden aufs Ohr gehauen.
In Tahiti angekommen (der Flughafen trägt den lustigen Namen Faaa, sprich: Fa-a-a) steht mir schön ausgeschlafen der letzte Flug in einer kleinen 50-Platz-Maschine bevor.
Fazit zur Business Class: Herziger Service, die Ladys der Air Tahiti Nui waren unglaublich nett und erfüllten einem jeden Wunsch. Die Wein- und Champagnerauswahl war mega. Aber das Beste war die Beinfreiheit. Bei 33 Stunden Flug schätzt man die enorm.
Wenn man schon so weit fliegt, lohnt es sich, sich den teureren Flug zu leisten, um richtig erholt anzukommen. Bei einem Zeitunterschied von 12 Stunden tut der Jetlag in den folgenden Tagen nämlich sein Übriges.
Mein Tipp, falls die Business Class zu teuer sein sollte: in Paris nach einem Spontan-Upgrade fragen. Falls noch Plätze frei sind, gibt es die nämlich oft zu günstigeren Konditionen. Ich grüsse Euch herzlich aus dem Paradies.