Ihr Sohn ist ein knappes Jahr alt, als Nathalie Sassine ihren Traumjob bei einer Werbeagentur verliert. Dann wird auch noch ihr Mann arbeitslos. Weil sie mit einem Baby daheim keine neue Arbeit findet, bleibt ihr nur die Selbstständigkeit. Im Interview erzählt sie, wie ihr die Gründung eines Blogs dabei half, neues Selbstvertrauen zu finden und am Ende dazu führte, dass sie heute unter anderem ein Magazin für berufstätige Frauen, eine Reiseplattform und ein eigenes Online-Reisebüro mit 12 Mitarbeitenden führt.
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Nathalie, was war deine grösste Challenge?
Mutterschaft und Job zu vereinbaren. Nach der Geburt meines Sohnes hatte ich gerade ein Dreivierteljahr bei einer Werbeagentur gearbeitet, als diese Jobs streichen musste. Als Teilzeiterin war ich eine der ersten, die betroffen waren. Weil ich in den Jahren davor als selbstständige Texterin tätig gewesen war, hatte ich keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Dann verlor auch noch mein Mann seinen Job. Da denkst du schon: «Oh Gott, wie soll es weitergehen?». Einerseits hast du ein kleines Kind zu Hause, das du versorgen musst. Andererseits ist genau dieses Kind wie ein – Entschuldigung, wenn ich das so sage – Klotz am Bein bei der Jobsuche. Ich fühlte mich oft auf die Mutterrolle reduziert. Aber ich wollte kein Hausmütterchen sein, ich wollte in einem spannenden Beruf arbeiten!
Was war der Wendepunkt, der alles verändert hat?
Die Gründung meines Blogs «Rabenmutter», in dem ich über die Schwierigkeiten des Mutterseins schrieb. Damals, vor bald 15 Jahren, gab es noch kaum Blogs in der Schweiz – und erst recht nicht zu diesem pikanten Thema. Ich weiss noch, wie ich Blut und Wasser schwitzte, als der erste Text online ging, obwohl ich nicht einmal wusste, ob das überhaupt jemand liest. Das hat mich viel Überwindung gekostet. Ein Blog ist etwas sehr Persönliches. Man macht sich damit angreifbar – und man wird auch tatsächlich angegriffen. Diesbezüglich musste ich mir eine dicke Haut zulegen.
Die Frauen in unserer Interview-Serie haben eines gemeinsam: Sie haben eine grosse, persönliche Herausforderung gemeistert – und sind dabei auf beeindruckende Weise über sich hinausgewachsen. Hier erzählen sie ihre inspirierenden Geschichten.
«Challenge Accepted» entsteht gemeinsam mit unserem Partner Toyota. Auch Toyota ist stets bestrebt, mit neuen Innovationen das scheinbar Unmögliche zu erreichen. Eines der gesetzten Ziele: bis 2025 die breiteste Fahrzeug-Palette mit alternativen Antrieben auf dem Markt anzubieten. Warum bei Null aufhören, wenn man darüber hinausgehen kann? Erfahre mehr auf Toyota Beyond Zero.
Wann wusstest du, dass du deine Challenge gemeistert hast?
Es war ein kontinuierlicher Prozess: Nach und nach stiegen die Leserzahlen, ich bekam mehr und mehr Anfragen, um als freie Journalistin Artikel zu schreiben, und langsam stellte sich die Erkenntnis ein: Offenbar kann ich ja doch etwas! Und was ich mache, ist sogar richtig gefragt! Ein Höhepunkt war sicherlich, als mich ein Verlag kontaktierte und mir einen Vertrag als Autorin anbot. Als mein Buch dann herauskam und sogar Publikum zu meinen Lesungen erschien – da ging ein Traum in Erfüllung. Und die Genugtuung war riesig.
Wie hat sich dein Leben seither verändert?
Ich traue mir viel mehr zu und probiere einfach mal etwas aus. Dass ich jetzt Inhaberin eines Online-Reisebüros bin, war eher Zufall. Mein Mann und ich wollten eigentlich nur die Webseite einer Reiseagentur aufmotzen, dann ergab sich diese Möglichkeit, und wir sagten uns: No risk, no fun! Früher hätte ich das nie gewagt – auch weil mir die Ausbildung dazu fehlte. Alles, was ich hatte, war eine Matura und ein abgebrochenes Jus-Studium. Jetzt weiss ich: Ich brauche kein einziges Papier für all das, was ich mache.
Was hat dir auf deinem Weg geholfen?
Sicherlich mein Mann. Wir haben uns den Haushalt und die Kinderbetreuung von Anfang an 50:50 aufgeteilt. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in der Schweiz immer noch eine grosse Herausforderung. Ich habe mich damals selbstständig gemacht, weil die Betreuungssituation so schlecht war, dann sind wir an unseren jetzigen Wohnort gezogen, weil es dort eine Tagesschule gab. All das ist nur möglich, wenn man den richtigen Partner hat.
Was können andere aus deiner Geschichte lernen?
Traut euch und euren Fähigkeiten! Wenn du selbst davon überzeugt bist, kommt das, was du sagst oder tust zu 90 Prozent auch bei anderen gut an. Und wenn nicht, dann ist es auch schnell wieder vergessen. Das versuche ich auch in meinen Coachings für Unternehmerinnen zu vermitteln, meinem neusten Projekt. Wagt es und macht den ersten Schritt! Und dann den nächsten. Immer schön eins nach dem anderen. Mit jeder geschafften Challenge wächst das Selbstvertrauen.
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