Lange stand das koffeinhaltige Heissgetränk unter Beschuss der Mediziner. Er trocknet aus, hiess es. Mit gemeinen Beschuldigungen wie dieser versuchten sie uns die Liebe zu ihm zu nehmen, aber schon mal was von Bonnie und Clyde gehört? Egal, wer etwas Schlechtes behauptete, wir blieben der dunklen Flüssigkeit treu, gingen durch dick und dünn. Zurecht. Inzwischen sind mystische Theorien des Vertrocknens längst widerlegt. Hoch die Tassen! Aber um ehrlich zu sein, geniessen wir die morgendliche Tasse seither ja schon noch etwas mehr.
Ja, wir Schweizer*innen lieben ihn, den Kaffee. Das fand auch der USDA World Coffee Market Report heraus. Immerhin haben wir uns 2018 pro Kopf rund 10 Kilogramm davon die Kehle heruntergestürzt. Das ist gar nicht mal so wenig. Aber auch zu viel?
Laut einer Studie liegt die Durchschnittsperson mit den umgerechnet 2,3 200 Milliliter Tassen pro Tag völlig im grünen Bereich. Ein wahrer Kaffee-Junkie sollte allerdings vorsichtig sein. Forscher des Australian Centre for Precision Health fanden jetzt nämlich heraus, dass alles über einen Konsum von sechs kleinen (125 ml) oder vier grossen (200 ml) Tassen negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben kann. Vor allem das erhöhte Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden, schockiert. Zudem fanden die Wissenschaftler heraus, dass Vieltrinker von ihrer täglichen Ration schneller abhängig werden als die, die es bei zwei Tassen belassen. Wer ausnahmsweise mal nicht an seine benötigte Menge kommt, darf sich dann über innere Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen freuen.
Also: Wer Kaffee genauso liebt wie wir, muss ihm nicht gleich abschwören. Wie bei so vielem im Leben kommt es ganz einfach auf eine gesunde Dosis darauf an, die im besten Fall nicht überschritten werden sollte.