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Wahr oder Mythos

Ist Baden nach dem Essen wirklich gefährlich?

Es hiess ja immer: Nach dem Essen wird mit dem Baden gewartet. Stimmt das überhaupt? Oder hat sich da ein Irrglaube verselbstständigt?

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A tanned young brunette woman wearing a white bikini swims on her back in the ocean; her arms stretch above her head, her eyes are closed, and her face is peaceful

Nach dem Essen im warmen Wasser planschen – fatale Idee oder ungefährlicher Mythos?

Getty Images

«Mit vollem Magen darf man nicht schwimmen gehen, sonst geht man unter.» Diese Regel gehört so selbstverständlich an den Strand, wie die Sonnencreme. Ob Gross oder Klein – nach dem Zmittag warten so ziemlich alle, bis sie sich wieder in die Fluten werfen. Aber warum?

Die Legende will wissen, dass unser Blut nach dem Essen in den Magen sinkt. Davon bekommen wir Bauchkrämpfe, dann Kreislaufprobleme und gehen im schlimmsten Fall sogar unter. Klingt ganz schön dramatisch. So dramatisch, dass wir halt warten bis unser Essen verdaut ist. Aber ist an diesen Aussagen überhaupt etwas dran, oder hat sich das unsere Ururur-Grosi etwa nur ausgedacht?

 

Das ist wahr, das erfunden

Wirklich wahr ist, dass sich unser Blut nach mächtiger Nahrungszufuhr im Magen sammelt und andere Körperregionen daher weniger durchblutet werden. Die Folge: Wir ermüden. Und wer möchte schon übermüdet baden gehen? Eben, niemand. Wer es doch wagt, der müsste schlimmstenfalls mit Kreislaufproblemen rechnen. Auf hoher See wäre das natürlich fatal. Anders sieht das bei den stets vermuteten Bauchkrämpfen aus. Bereits 2013 fand eine Studie des US-Sportphysiologen Arthur Steinhaus heraus, dass Bauchschmerzen und Schwimmen gehen in keinerlei Verbindung stehen.

Ein leerer Magen ist gefährlicher

Wer zum Zmittag einen massiven Burger inklusive Pommes verdrückt hat, der wird unmittelbar danach vermutlich so müde sein, dass er kaum auf die Idee kommen wird, baden zu gehen. Bei leerem Magen ist das meist anders. Wieso sollte man mit Hunger schon auf den Sprung in den Pool verzichten? Unser Mami hat uns doch schliesslich nur beigebracht, nach dem Essen ein Päuschen einzulegen. Diese Überlegung ist leider ziemlich verheerend. Denn: Schwimmen verbrennt sehr viel Energie. Wer zuvor kaum etwas zu sich genommen hat, geht dabei schnell das Risiko einer Unterzuckerung und zugleich plötzlicher Ohnmachts-Anfälle ein, schreibt die SLRG.

Das Fazit

Dass man nach einem deftigen Essen erstmal nicht kopfüber ins Wasser springen sollte, ist hoffentlich jedem klar. Nach einem leichten Zmittag treten allerdings keinerlei Probleme auf. Vielmehr sollten wir in Zukunft darauf achten, dass wir vor dem Gang in die Badi genügend gegessen haben. Alles in allem ist, wie bei so vielem, die Balance aus beidem der Leitsatz, an den wir uns ab diesem Sommer halten sollten. 

Von Denise Kühn am 5. Juni 2019 - 10:00 Uhr