Well·ness
Substantiv, feminin [die]
durch [leichte] körperliche Betätigung erzieltes Wohlbefinden
Goals. Wohlbefinden klingt gut. Vor allem, wenn man sich eben gerade nicht so wohlfühlt. Weil die Nase läuft, der Rachen kratzt, das Köpflein schmerzt. Ein Schelm aber, wer sich jetzt auf die Massageliege rollen und die Beschwerden wegkneten lassen möchte. Wer krank ist, der gehört nämlich nach Hause – bis er vollkommen auskuriert ist. Denn: Das Wellness-Treatment könnte unseren Zustand sogar noch verschlechtern.
Darum sind Massagen bei Krankheit keine gute Idee
Brütet unser Körper etwas aus, ist das ein Fulltime-Job für ihn. Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren. Viren und Bakterien sollen schliesslich so schnell wie möglich da rausgeschafft werden.
Und was passiert bei einer Massage? Mittels Druck, Bewegungen und Wärme werden die Durchblutung und der Abbau von «Müll» aus dem Körper angeregt. Was erstmal gut klingt, bedeutet für den eh schon angeschlagenen und emsig schaffenden Apparat haufenweise zusätzliche Arbeit, die unsere Genesung nur beschwerlicher machen und weiter hinauszögern würde. Ganz abgesehen von den Steinen, die wir unserem Immunsystem in den Weg legen, könnte die Massage ausserdem recht schmerzhaft ausfallen – krank sind wir schliesslich viel sensibler und schmerzempfindlicher als sonst.
Übrigens: Gleiches gilt für jegliche Art von Sport während einer Krankheit. Wer auf das anschliessende Endorhpin-Hoch hinfiebert, um sich besser zu fühlen, joggt aus besagten Gründen auf dem Holzweg.
Aber, aber, ihr seid ja schon fast wieder genesen? Das zählt nicht. Haltet es wie mit einem verstauchten Knöchel – mit dem sprintet ihr ja auch erst wieder, wenn er völlig geheilt ist.
Danke. Und gute Besserung!