Leidet man unter starken und immer wiederkehrenden Kopfschmerzattacken, schränkt das den Alltag ganz schön ein. Denn nicht selten sitzen die Schmerzen so tief, dass Medikamente kaum noch helfen. Neben traditionellen Behandlungsmöglichkeiten, gibt es inzwischen aber auch viele unkonventionellere Therapien, die dauerhafte Linderung versprechen.
Eine davon: das Migräne-Piercing. Wird der «Schmuck» an der richtigen Stelle ins Ohr gestochen, soll das die Häufigkeit der Schmerzanfälle deutlich senken. Das «Daith Piercing», wie es auch genannt wird, stammt ursprünglich aus der Chinesischen Medizin und ist an das Verfahren der Akupunktur angelehnt. Dabei werden Nadeln auf bestimmten Regionen des Körpers platziert, die die Energie zum fliessen bringen sollen. Im Fall der Migräne liegt der zu stimulierende Punkt am Knorpel des Gehöreingangs. Statt einer Nadel sticht der Piercer dann einen Ring dort hinein.
Wirklich effektiv?
Helfen keine traditionellen Therapien mehr, kommt man als Kopfschmerzpatient*in natürlich schnell in Versuchung, das Daith Piercing auszuprobieren. Zumal auch die Erfahrungsberichte im Netz dafür sprechen.
Doch leider gibt es nicht nur positives Resonanzen zu dieser Methode. Und: Von der Wissenschaft ist der lindernde Effekt nicht bestätigt. Sprich, das Migräne-Piercing ist kein offiziell medizinisches Heilmittel. Wohl auch der Grund dafür, warum man sich es sich nicht beim Arzt / der Ärztin, sondern ausschliesslich im Piercing-Studio stechen lassen kann. Weil es keine entsprechende Beweise für die Wirksamkeit gibt, geht man derzeit von einem Placebo-Effekt auf, der die Schmerzen bei den Gepiercten lindert.
Wer auf der Suche nach etwas gegen regelmässige Kopfschmerzen ist, sollte also vielleicht erstmal auf andere Methoden zurückgreifen.