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Abnehmen mit Akupunktur

Kann man den Hunger einfach wegpieksen?

Übergewicht hat dramatische Folgen für die Gesundheit. Dr. Massimo Fumagalli und Dr. Raymond Landgraaf von Sinomedica haben für die Behandlung der Volkskrankheit eine nebenwirkungsfreie Therapie entwickelt.

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Akupunkturnadeln

Akupunktur bringt Appetit und Sättigung wieder in die Balance.

Getty Images/EyeEm

Weltweit sterben mehr Menschen an Übergewicht als an Unterernährung und Hunger. Im Jahr 2016 waren mehr als 1,9 Milliarden Erwachsene übergewichtig, 650 Millionen waren adipös, das heisst stark übergewichtig. In der Schweiz hat sich die Zahl der übergewichtigen Personen laut Statistiken von WHO und OECD seit 1980 verdoppelt. Bei Übergewicht spielen zum einen genetische Faktoren eine Rolle, zum anderen der Lebensstil und Umwelteinflüsse. Übergewicht loszuwerden bedeutet nicht einfach, weniger zu essen und sich mehr zu bewegen. Die Pfunde zu viel resultieren aus einem komplexen neuroendokrinen Problem, also einer Verknüpfung von Hormon- und Nervensystem. Die beiden Hormone Ghrelin und Leptin spielen eine zentrale Rolle. Ghrelin regt den Appetit an und verlangsamt zudem die Fettverbrennung. Leptin ist für die Sättigung zuständig. Forscher beobachteten, dass bei Übergewichtigen der Ghrelinspiegel nicht sank, nachdem sie etwas gegessen hatten. Das bedeutet: Es stellt sich kein Sättigungsgefühl ein.

Akupunktur als Zusatzbehandlung

Die chinesische Medizin zielt mit Akupunktur auf die Balance zwischen den zwei Hormonen. Der Effekt: Die Insulin-und Leptinresistenz wird nach unten reguliert, die Leptinrezeptoren in ihrer Aufnahmefähigkeit nach oben, der Ghrelinspiegel sinkt. Neueste Studien empfehlen Akupunktur als Zusatzbehandlung beim Abnehmen. Dr. Massimo Fumagalli, Gründer der Sinomedica-Zentren in der Schweiz, rät, bei Übergewicht die von ihm entwickelte Diät Shou Shen® mit Akupunktur zu kombinieren. 

Minus drei bis sechs Kilo in der ersten Woche

Die zuckerreduzierte Ernährung basiert auf Gemüse, Fleisch und Fisch.

«Die Akupunktur bringt das hormonelle Gleichgewicht ins Lot, und der Appetit wird gedämpft»,

erklärt Dr. Fumagalli. «In der ersten Woche verliert der Patient drei bis sechs Kilo, danach anderthalb bis zwei Kilo pro Woche. Der Vorteil dieser Ernährung: Der Patient verspürt keinen Hunger und hat mehr Energie.» Heinrich von Grünigen, ehemaliger Programmleiter von Radio SRF 1 und heute Präsident der Adipositas-Stiftung, liess sich von Dr. Fumagalli behandeln. In den ersten sechs Monaten verlor er 51 Kilo. «Am Anfang ging das Gewicht rasant runter», bestätigt er. «Und das ohne Hungergefühl.»
Gesamthaft nahm er 80 Kilo ab, solange er sich an die Diät hielt. Dass jemand ohne Magenoperation so viel Gewicht verlieren kann, grenzt an ein Wunder.

Von Verena Thurner am 1. März 2024 - 12:00 Uhr