Bei der Wahl zwischen Schoggi und Chips würdet ihr euch immer für die salzigen Kartoffelscheiben entscheiden? Dann aufgepasst! Denn offenbar schwächt nicht nur ein zu hoher Zuckerkonsum unseren Körper, auch zu viel Salz macht krank. Gut, dass zu viel davon nicht allzu gesund ist, haben wir geahnt. Neu sind allerdings die News, dass die weissen Kristalle tatsächlich unser Immunsystem schwächen. Das wollen Forscher in einer Studie für das Fachblatt Science Translational Medicine herausgefunden haben.
Ein hoher Salzkonsum begünstigt Infektionen
Zu Beginn ihres Versuchs fütterten die Wissenschaftler eine Gruppe Mäuse (später testeten sie auch Menschen) wochenlang mit sehr salzigen Speisen. Eine weitere Gruppe erhielt normales und salzarmes Futter. Nach einiger Zeit brachten sie beide Versuchsgruppen mit Kolibakterien in Kontakt. Was auffiel: Die Mäuse, die viel Salz zu sich nahmen, hatten deutlich stärker mit der Infektion zu kämpfen als die anderen.
Gleiches geschah mit dem Kontakt von Listerien-Bakterien. Die extremen Salzesser litten wieder stärker: In Milz und Leber tummelten sich bei ihnen 100 bis 1000 Mal mehr Keime als bei den anderen.
Nieren produzieren Harnstoff im Turbomodus
Die Ursache für das geschwächte Immunsystem sind die Nieren. Die nämlich müssen so viel von dem beliebten Gewürz aus unserem Körper spülen, dass deutlich mehr Harnstoff unseren Körper verlassen muss als bei normalem Konsum. Das Problem: Der Stoff hemmt die Produktion von Neutrophilen, aka unsere körpereigenen Superkräfte. Und werden von denen zu wenig produziert, haben Bakterien ein viel leichteres Spiel – wir werden schneller krank und bleiben es länger.
Alles nach Mass
Sicher ist – vor allem jetzt – sicher. Zu viel Salz ist in jedem Fall schädlich. Wer dauerhaft gesund und munter sein will, überschreitet einfach nicht die vom WHO empfohlene Tagesdosis von fünf Gramm (einen gestrichenen Teelöffel) der weissen Körner.