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  4. Schlafprobleme? Gewichtsdecken helfen bei Despressionen, Angststörungen und Schlafproblemen
Einkuscheln

Besser Schlafen mit Gewichtsdecken

Unter der Gewichtsdecke soll sich die Welt ein Stück leichter anfühlen. Sie helfen besser durchzuschlafen und gegen Angststörungen. Bleibt die Frage: Wer hilft einem am nächsten Morgen wieder aus dem Bett?

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A beautiful young woman sleeps on white bedding in a hotel, light from the blinds on her face.

Ausgeschlafen: Gewichtsdecken wirken wie eine feste Umarmung und sorgen für eine entspannte Nacht. 

Getty Images

Wieso nur sich selbst optimieren, wenn man auch das Bett optimieren kann? Frisch gewaschene Bettwäsche hilft doch auch beim Schlummern, weil man sich direkt wohler fühlt. Dieses Empfinden von Wohlsein kann eine Gewichtsdecke noch verstärken. Model Kendall Jenner schwört schon lange darauf und es ist auch wissenschaftlich bewiesen: Die schweren Decken helfen bei Schlafstörungen. Schwedische Forschende berichten in der Fachzeitschrift «Journal of Clinical Sleep Medicine», dass Patient*innen, die für eine Studie solche Decken verwendet hatten, tatsächlich besser schliefen und sich tagsüber weniger müde fühlten.

Ansatz aus der Psychotherapie

Die Idee ist nicht neu: Früher wurden mit Sand befüllte Westen zur Therapie von Autismus oder ADHS eingesetzt. Heute zählen die Decken zu den wichtigsten Werkzeugen bei der professionellen Behandlung von Angstzuständen, Depressionen, Alzheimer, dem Restless Leg Syndrom oder bei Tourette. Das Prinzip ist einfach: Ihr Gewicht bemisst sich an demjenigen und derjenigen, der oder die unter ihr liegt. Kunststoffkügelchen oder winzige Glasperlen stecken dafür in ihren Kammern.

Im Optimalfall macht sie etwa zehn Prozent des Körpergewichts aus, schwerer sollte sie nicht sein. Durch den gleichmässigen Druck entspannt man sich, wie bei einer Massage. Zudem fällt es einem schwerer, sich ständig umzudrehen, was für nächtliche Ruhe und schliesslich mehr Energie sorgen soll.

Schlaflosigkeit vollständig verschwunden

Für die schwedische Studie mussten die Teilnehmer*innen während vier Wochen, sechs bis acht Kilogramm schwere Decken verwenden. Im Vergleich zur Kontrollgruppe, welche normale Decken benützte, war die Wahrscheinlichkeit, Schlaflosigkeit um die Hälfte zu reduzieren, 26-mal höher. Dass sie komplett verschwand, trat mit den Gewichtsdecken 20 mal häufiger ein als in der Kontrollgruppe.

Nach vier Wochen durften beide Gruppen ihre Wunschdecken auswählen. Die meisten entschieden sich für die schwere Variante. Teilnehmende der Kontrollgruppe zeigten schon bald die gleichen positiven Effekte wie die Patient*innen, die schon länger mit einer Gewichtsdecke geschlafen hatten. Nach zwölf Monaten zeigten 92 Prozent der Benutzer*innen schwerer Decken positive Ergebnisse, und bei 78 Prozent war die Schlaflosigkeit vollständig verschwunden.

Simuliertes Tastgefühl

Weshalb die Decken so gut nützen, ist allerdings noch nicht wissenschaftlich belegt. «Eine mögliche Erklärung für die beruhigende und schlaffördernde Wirkung ist der Druck, den die Decke auf verschiedene Stellen des Körpers ausübt und damit das Tastgefühl stimuliert, ähnlich wie bei Akupressur und Massage», sagte Psychiater Dr. Mats Alder von der Abteilung für klinische Neurowissenschaften am Karolinska Institutet in Stockholm.

Von Style am 9. September 2024 - 16:00 Uhr