Ist es nicht praktisch? Statt bei Hitze oder Kälte, Schnee oder Regen in den Supermarkt rennen zu müssen, können wir uns mit Wassersprudlern ganz einfach unser eigenes Sprudelwasser zaubern – ohne zu schleppen, ohne das Haus zu verlassen, ohne regelmässig PET-Flaschen entsorgen zu müssen. Und im Gegensatz zu anderen Ländern, steht unser Schweizer Hahnewasser dem gekauften in nichts nach. Wieso also die Blöterli nicht mittels CO2-Zylindern ganz einfach daheim selbst erzeugen? Tatsächlich spricht erstmal nicht wirklich etwas gegen die inzwischen ziemlich schicken Modelle auf dem Markt.
Wären da nicht nur immer diese Studien, die uns regelmässig auf eventuelle Risiken hinweisen würden. So auch bei den elektrischen Sprudlern. Immer und immer wieder werden sie als «Bakterien-Falle» deklariert. Aber halt, stopp – wie soll das eigentlich gehen? Unser Leitungswasser ist doch total sauber. Das ist zwar richtig, heisst gleichzeitig allerdings nicht, dass es auch komplett keimfrei ist. Und da stossen wir auch schon auf das Problem. In seiner reinen Form – sprich direkt aus dem Hahn – sind die wenigen Bakterien unbedenklich. Bleiben sie jedoch länger an der Luft und dazu noch im warmen Raumklima stehen, vermehren sie sich so rapide, dass es ganz schnell ungesund werden kann. Das Resultat: Bei einer hohen Aufnahme von Coli-Bakterien drohen Magen-Darm-Erkrankungen oder Entzündungen.
Nachlässige Hygiene stellt Risiko dar
Doch die Bakterien lauern nicht nur im Wasser selbst, nach Gebrauch setzen sie sich auch im Gerät fest. Und das eben oft an Stellen, die zu selten oder gar nicht gereinigt werden. Die Flaschen selbst zum Beispiel werden laut Experten deutlich zu wenig gesäubert. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten wir sie am besten sogar nach jedem Gebrauch mit heissem Wasser und etwas Spülmittel auswaschen. Auf die Dichtung und den Deckel sollten wir dabei ganz besonders achtgeben. Dort nisten sich die Bazillen am liebsten ein. Übrigens: Glasflaschen sind nicht nur nachhaltig und schöner als die Plastik-Variante, in ihnen können sich Keime ausserdem sehr viel weniger gut festsetzen.
Aber auch der Sprudelerzeuger an sich muss regelmässig gut ausgewaschen werden. Spätestens alle vier Wochen oder nach jedem Ersetzen des CO2-Zylinders unbedingt zum Putzlappen greifen – mit besonderem Auge auf die Düse. Da sie die Kohlensäure ins Wasser pumpt, ist sie ständig befeuchtet und liefert so den perfekten Nährboden für eine Bakterienvermehrung. Für die Reinigung wird von Essig-Behandlungen bis hin zu Gebissreinigern so einiges empfohlen.
An sich keine schlechte Idee
Wer der Umwelt (und seiner Faulheit) zu Liebe auf einen Wassersprudler umsteigen möchte, riskiert damit nicht automatisch seine Gesundheit. Den DIY-Sprudlern muss einfach bewusst sein: Hygiene ist bei solchen Geräten das A und O.