Wir steigen mal direkt mit den schlechten Nachrichten ein: Das Mikrobiom ist nicht die Wunderheilung für Pickel, Rötungen, Entzündungen und unreine Stellen. Das liegt daran, dass wir es uns nicht erst aufs Gesicht oder den Rest des Körpers schmieren müssen – es ist nämlich schon da. Bevor ihr jetzt wegklickt, schieben wir deshalb noch Folgendes hinterher: Wer dem besagten «Ding» gut Sorge trägt, der kann durchaus mit Traumhaut belohnt werden. Also … von was zur Hölle reden wir hier eigentlich?
Mikrobiom gut, alles gut?
Ganz grundsätzlich bezeichnet das Mikrobiom die Gesamtheit aller Mikroorganismen der Erde. Das ist eine ganze Menge und (wenig erstaunlich) nicht die Antwort auf alle unsere Pflege-Fragen. Aber es geht noch tiefer. Mikroorganismen sind schliesslich überall und auf allem. Auch auf unserer Haut. Und hier fungieren sie als so etwas wie eine natürliche Schutzbarriere. Reizstoffe und Allergene werden abgeblockt, krankmachende Organismen draussen gehalten – immer vorausgesetzt, unser persönlicher Bakterienmix tummelt sich in harmonischer Ausgeglichenheit auf unserer Haut. Bringt unser Lebensstil, unsere Ernährung oder ein Einfluss von Aussen – etwa ein Virus – dieses Gleichgewicht zum Kippen, entstehen Hautprobleme. So einfach ist das.
Das ganz persönliche Geheimrezept
Ihr ahnt es wahrscheinlich (und vermutlich habt auch ihr es schon am eigenen Leib erlebt): das Ganze so schön im Einklang zu halten, ist einfacher gesagt, als getan. Denn jeder Mensch hat ein individuelles, auf ihn zugeschnittenes Mikrobiom. Die eine, universelle Wundercreme kann also nicht dabei helfen, auszusehen, als würden wir ständig mit einem Insta-Weichzeichner über dem Gesicht umherlaufen. Was wir hingegen tun können: Uns ausgewogen ernähren, für viel frische Luft sorgen, Sport treiben und es mit dem Rosé am Abend nicht (allzu oft) übertreiben. Und: mit probiotischen Inhaltsstoffen dafür sorgen, dass die guten Bakterien, die unsere Haut schützen und bestens versorgt sind. Ja genau, die gleichen, die im Joghurt und Quark dafür sorgen, dass es unserem Darm 1A geht.
Die lebenden Mikroorganismen beeinflussen unseren Hautzustand positiv und stärken unser natürliches Mikrobiom. Das Forschungsfeld rund um den natürlichen Hautschutz ist allerdings noch ziemlich frisch. Erste Cremes, die sich mit Probiotika auf der Liste der Inhaltsstoffe schmücken, sind bereits auf dem Markt. Bis wir schnell und einfach unseren persönlichen Mikrobiom-Status bestimmen und unsere Haut individuell auf ihn abgestimmt pflegen können, müssen wir der Forschung aber wohl oder übel noch etwas Zeit geben.