Keine Frage, wir alle legen viel Wert auf Haarpflege. Unsere Mähne – speziell die Längen – verwöhnen wir regelmässig mit Kuren, Spülungen und Ölen, die Spitzen werden fein säuberlich gestutzt, um stets gesund zu bleiben. Die Kopfhaut hingegen guckt ganz am Ende der Wertschöpfungskette blöd aus der Wäsche. Um sie mag sich niemand so richtig sorgen – dabei versucht sie oft, uns etwas Wichtiges mitzuteilen! Hinter Haarausfall und schuppigen Stellen steckt nämlich nicht selten ein tieferer Grund.
Vitaminmangel
Klar, unsere Mähne ist schön – doch lebensnotwendig ist sie nicht. Deswegen gehören die Haare zu den ersten Dingen, die der Körper gehen lässt, wenn ihm etwas fehlt. Die wenigen Nährstoffe, die vorhanden sind, würden hier schlicht verschwendet werden. Wenn unsere Kopfhaut also plötzlich anfängt, mehr Haare als üblich zu verlieren, könnte ein Nährstoffmangel der Grund sein.
Sonne, wo bist du?
Mit den immer kürzer werdenden Tagen ein häufiges Problem: Vitamin-D-Mangel. Neben Menschen mit dunklerer Haut und sehr sonnenempfindlichen Typen läuft auch jeder, der im Büro arbeitet oder sonst nicht viel Sonnenlicht sieht Gefahr, einen Mangel zu entwickeln. Auch eine Unterversorgung mit Vitamin B12 (vor allem Vegetarier und Veganer kennen das Problem) kann dafür sorgen, dass unser Haar dünner wird. Bei bösen Vorahnungen bringt ein Bluttest beim Arzt Gewissheit.
Eure Mens ist eher von der heftigen Sorte oder ihr habt gerade eine Schwangerschaft hinter euch und eurer Haar denkt so «naah, ich bleibe nicht»? Häufig ist ein Eisenmangel schuld am Ausfall. In diesem Fall hilft ein Bluttest meist nicht viel, die Spanne, die noch im Normalbereich liegt, ist recht gross. Nahrungsergänzungsmittel und eine eisenreiche Ernährung sind aber auf alle Fälle einen Versuch wert.
Immer schön langsam
Eure Blutwerte sind mustergültig, aber eure Mähne fühlt es trotzdem nicht so? Kurze Frage, habt ihr vielleicht gerade eine Crash Diät hinter euch? Wenn wir schnell viel Gewicht verlieren (ob gewollt oder durch Krankheit) fährt unser Körper sicherheitshalber in den Überlebensmodus. Und – das haben wir ja oben bereits angesprochen – entledigt sich allem, was er nicht zwingend benötigt. Bis die Kopfhaut effektiv auf den Mangel reagiert, dauert es allerdings bis zu drei Monate. Dann, wenn wir meist schon wieder vergessen haben, was war, fallen die Haare (zum Glück nur vorübergehend) in Massen aus.
Statt mit Haarausfall kämpft ihr mit trockener, schuppiger Kopfhaut? Bevor ihr gleich zum Anti-Schuppen-Shampoo greift, versucht es mal mit Wasser. Oft versucht unsere Kopfhaut uns nämlich lediglich mitzuteilen, dass etwas mehr Flüssigkeit in unserem Organismus keine schlechte Idee wäre. Viel trinken löst das Problem meist von allein. Kommt noch ein Juckreiz hinzu, könnte auch der Hormonhaushalt schuld sein: Auch eine Schilddrüsenunterfunktion macht sich häufig zuerst auf der Kopfhaut bemerkbar. Verändert sich dann noch die Haarstruktur – eure Mähne wird stückweise licht oder enorm trocken – solltet ihr mit einem Arzt abklären, was zu tun ist.