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«Ich dachte, ich muss lesbisch sein»

Liebe Miley, nein, Sexualität ist keine Wahl

Sich für Frauenrechte einsetzen? Cool. Sich deswegen allgemein gegen das männliche Geschlecht aussprechen und seine Sexualität zwanghaft ändern wollen? Eher nicht. Genau damit brüskierte jetzt Skandalnudel Miley Cyrus. Nicht nur bei uns tun sich Fragezeichen auf.

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miley cyrus

Oh Miley, oh Miley, was war da nur wieder los?

Instagram/mileycyrus

Hannah Montana, herziges Country Girl, «Wreckingball»-mässiger Totalabsturz, Rückkehr als Feministin – Miley Cyrus hat uns seit Beginn ihrer Karriere so einige Persönlichkeiten serviert. Die Inhaltsreichste? Ganz klar ihre Rolle als knallharte «She is Coming»-Feministin. Mit jeder Menge rotem Lack, Girl Power und Punsh-Lines wie «Don’t fuck with my Freedom» im Gepäck, machte sich die 26-Jährige Anfang des Jahres auf, Frauen und der LGBTQ+-Gemeinde mehr Selbstbewusstsein zu verpassen.

Passend dazu zeigte sich Miley nach ihrem Ehe-Aus mit Liam Hemsworth kuschelnd mit Reality-Sternchen Kaitlynn Carter – sie sei jetzt schliesslich bisexuell. Soweit weder verwerflich noch der Rede wert. Nach romantischen Pizza-, Pasta-, Amore-Ferien war die Liaison aber schon wieder vorbei und mit Musiker Cody Simpson eine neue Liebe gefunden. Auch das ist an sich keinen Skandal wert. Wäre da nur nicht dieses Video …

Im gemeinsamen Instagram-Live-Video zerstörten Miley und Cody binnen Minuten all das, wofür man die Sängerin seit ihrem neuen Album feierte. Auf oberflächliche Liebesbekundungen zu ihrem Neuen (hey, die Autos der beiden passen zusammen, es MUSS Liebe sein) folgte dieses verheerende Statement:

«Ich war ein bisschen zu hardcore feministisch. Ich konnte mich nicht öffnen, jetzt kann ich das. Da draussen gibts gute Männer, Leute. Gebt nicht auf. Ihr müsst nicht lesbisch werden, es gibt gute Menschen mit Schwänzen, ihr müsst sie nur finden. […] Ich dachte immer, ich müsste lesbisch werden, weil alle Typen böse sind, aber das stimmt nicht.»

Eine Aussage, bei der man sich wirklich fragt, ob das Smartphone falsche Töne ausgespuckt hat. Miley war aus Frust bi? Hat das aus einer Laune heraus so bestimmt? Man kann sich für eine Farbe im kunterbunten Sexualitätsregenbogen frei entscheiden?

Nicht nur wir sind verwirrt, auch die LGBTQ+-Gemeinde zeigt sich extrem verärgert.

Sich mal eben so wie auf der leuchtenden McDonalds-Menü-Tafel für eine Sexualität entscheiden? Und das, weil es gerade ganz gut ins Image passt? Liebe Miley, sich eine Feministin zu nennen sollte weder ein strategischer Karriereentscheid sein, noch etwas damit zu tun haben, wen man liebt. Der Kampf um Gleichberechtigung schliesst das männliche Geschlecht nicht aus – im Gegenteil.

Mit welcher Rolle Miley diesen missglückten Social-Media-Auftritt auffangen wird? Eins ist jedenfalls sicher: Die kämpferische «Gay»-Feministin nehmen wir ihr leider nicht mehr ab – da hilft auch keine hinterhergeschossene Entschuldigung.

Von Denise Kühn am 22. Oktober 2019 - 17:10 Uhr, aktualisiert 22. Oktober 2019 - 20:00 Uhr