Einfach mal rauskommen.
Endlich mal eine andere Szenerie.
Endlich mal seinem Erbsenzählerselbst entkommen.
Das macht alles besser. Und uns endlich glücklich. Nicht wahr? Wir fiebern auf eine – oder zwei Wochen im Jahr hin – so dringend. Weil nötig. Und wie viel man dann auf sich nimmt, um diesem Alltag zu entkommen, um ihn anderswo zu geniessen, weit weg von zu Hause. Viele notwendige Übel (Koffer packen, Warteschlangen, Sicherheitschecks), die man voller Vorfreude auf das, was kommt, verklärt. Es kommt ein intensives Feriengefühl. Getragen von der salzigen Luft. Befeuert vom Pathos der Sonne. Bestätigt von unbekannten, neuen Gesichtern.
Und dann ist auch schon wieder alles vorbei und es reicht manchmal nur schon die Fahrt zurück nach Hause, um den Urlaubsvibe zunichtezumachen. Oder der volle Briefkasten. Lohnt sich das denn? Sind diese Auszeiten überhaupt ihr Geld und den Aufwand wert?
Laden Ferien die leeren Baterien denn wirklich auf?
Am glücklichsten sei man in der Zeit von den Ferien, besagt eine Studie. Die Zeit der Verklärung. Wer sich gerade mit der Planung eines Urlaubs beschäftigte, war insgesamt glücklicher und bewertete beispielsweise auch seine familiäre und gesundheitliche Situation positiver als Befragte, die keine Reise planten.
Planung macht glücklich, Erinnerung nicht
Davor ist man also ganz zufrieden. Die Aussicht machts. Währenddem bestenfalls auch. Aber danach? Die Erkenntnisse dazu sind ernüchternd. Spätesten einen Monat später ist der Gute-Laune-Puffer dahin.
Besonders erstaunlich ist, dass der Erholungseffekt generell nur kurz anzuhalten scheint – egal, wie lange die Auszeit war. Das klärt auf jeden Fall die Frage, ob man einmal lang oder mehrmals kürzer verreisen sollte. Definitiv Letzteres. Aber auch, dass die Ferien kein Ersatz dafür sind, dass man sich auch im Alltag um seine Entspannung und Gesundheit kümmert. Da kann der geografische Abstand noch so gross sein. Sich selbst nimmt man ja immer mit.